Ehrenfeld. Die bundesweite Initiative „Offene Gesellschaft“ macht derzeit in Bochum Station. Beim Stadtteilfest in Ehrenfeld ging’s Samstag kunterbunt zu.
. Farbenfrohe Bildercollagen zum Thema „Die Zukunft ist bunt“, ein Programm für junge und ältere Generationen und eine lange Bürgertafel, die zum Nachdenken und Mitmischen anregen soll: Wer am Samstag das Ehrenfelder Stadtteilfest besuchte, dürfte schnell gemerkt haben: Der Termin der Veranstaltung ist nicht zufällig gewählt worden. Denn am Samstag war auch der bundesweite „Tag der offenen Gesellschaft“.
Die Initiative „Offene Gesellschaft“ gibt es seit 2015. Sie ist eine unabhängige Initiative ohne Parteibindung und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Bundesweit gibt es über 5000 Unterstützer, die vor Ort die „Offene Gesellschaft in Bewegung“ bringen wollen. Lokale Akteure organisieren kostenlose Ausstellungen, Debatten, Workshops und Kunstaktionen.
Schönes Miteinander im „Vorzeigestadtteil“
Seit dem vergangenen Donnerstag finden die Aktionstage in Bochum statt. Für Vicki Marshall, Organisatorin und Mitglied des Vereins „Viertel vor Ehrenfeld“m, der richtige Anlass für das Stadtteilfest. „Ehrenfeld ist ein Vorzeigestadtteil, genau das muss man mal zeigen. Hier gibt es ein schönes Miteinander und wenig rechtes Potenzial. Und genau das spricht doch für Offenheit.“
Bei der Auswahl des Programms habe die 41-Jährige darauf geachtet, dass für jede Zielgruppe etwas dabei ist: eine Mischung aus Mitmachaktionen, Konzerten, Lesungen und Street Food. Probleme, geeignete Akteure zu finden, habe es nicht gegeben: „Das Fest wurde im letzten Jahr sehr gut angenommen. Deshalb sind dieses Mal alle auf uns zugekommen“, erklärte Vicki Marschall.
Raum für Debatten und Begegnungen
So konnten sich die Besucher an Ständen der SPD, des Tierheimes oder des Deutschen Hanfverbandes informieren oder einfach das Programm auf der Bühne genießen. Das wurde von Max Bohm, Projektleiter bei der Initiative „Offene Gesellschaft“, eröffnet. „Wir setzen uns dafür ein, dass es Raum für Debatten und Begegnungen mit Menschen gibt, die sich normalerweise nicht begegnen“, sagte Max Bohm.
Die Initiative hat den bundesweiten Aktionstag vor zwei Jahren ins Leben gerufen; allein letztes Jahr haben etwa 25.000 Menschen mitgemacht. Dabei werden sie von den Akteuren der Initiative mit Informationsmaterial ausgestattet, um Bürgertafeln zu organisieren. „Privatpersonen sollen die Tische rausstellen, um einfach mal mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen. Heute gibt es 700 Tafeln in Deutschland, die sich für Demokratie einsetzen“, sagt Max Bohm.