Dahlhausen. Die Verkehrshelfer sammeln Anregungen für die Stadtverwaltung. Die Regelung für die Radfahrer auf dem Ruhrtalweg ist aber noch nicht eindeutig.

Der „Fahrversuch“ ist offiziell beendet, der Umbau an der Pontonbrücke zwischen Dahlhausen, Hattingen und Burgaltendorf hat aus Sicht der Bürgerinitiative „Pontonbrücke“ positive Effekte gebracht. Die Mitarbeiter der Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung Wabe, die auf beiden Seiten als „Verkehrshelfer“ eingesetzt sind, sammeln Erfahrungen und Anregungen für die Stadtverwaltung. Denn völlig reibungslos und einwandfrei läuft es seit der erneuten Freigabe der Brücke nicht.

Ampelschaltung funktioniert

Heinz Kremeyer, Sprecher der Bürgerinitiative und auch Anwohner, ist aber bei einem Ortstermin überwiegend entspannt. „Die Blitzer sind wirksam, der Berufsverkehr läuft ziemlich glatt“, schildert er seine Beobachtungen. Die angenommenen Spitzenwerte von etwa 2.500 Brückenquerungen pro Tag könnten bald wieder erreicht sein.

Selbst Verzögerungen durch querende S-Bahnen könnten, meint Kremeyer, bald noch seltener werden, wenn der Takt von jetzt 20 auf 30 Minuten umgestellt wird. „An der Ampelschaltung gibt es nichts zu meckern, das ist wirklich gut gemacht“, bewertet er. Dass zwischendurch einmal einer der Sensoren auf den Ampelmasten einen regelrechten „Hitzschlag“ erlitten hat, und die wachsende Autoschlange auf der südwestlichen Seite über 20 Minuten dauerhaft „Rot“ zu sehen bekam, verzeichnet er unter „Kinderkrankheiten“.

Viele Signale gleichzeitig

Es bleibt ein langgezogenes „aber“, auch wenn bisher seit der erneuten Freigabe keine Unfälle oder besonders gefährliche Situationen protokolliert werden mussten. Denn der Regelungsbedarf wirke teilweise überfrachtet und uneindeutig, zumindest für Ortsunkundige. Wenig ideal sei er auch für Radfahrer, die auf der Südseite den dort entlang führenden Ruhrtalradweg nutzen und an die Kreuzung der Brückenüberfahrt kommen.

Bis zu fünf Leuchtsignale gleichzeitig bekommen sie auf einen Blick, müssen dazu an einer Steigung anhalten, um sich „Grün“ anzufordern, und das zusätzlich noch an einer Engstelle, an der sie auf der Gegenseite womöglich schon einen Pulk entgegen kommender Radfahrer sehen. Und es sind nicht wenige, die WABE-Helfer haben an einem sonnigen Tag zwischen 13 und 16 Uhr schon 500 Radfahrer gezählt.

Umleitungsempfehlung überholt

Dabei wäre der neuralgische Punkt einfach zu entschärfen, ist Kremeyer sicher, denn viele Radfahrer suchten sich schon den Weg an der Engstelle vorbei. Der Straßenraum auf der südwestlichen Essener Seite wäre ausreichend, um hier eine Furt zu markieren, um Radfahrer auf einem Schwenk an der Brücke vorbeizuführen. Denn die meisten wollen offenbar gar nicht auf die andere Fluss-Seite wechseln.

Touristik-Ziel

Bis ins 20. Jahrhundert stellte die Ruhr eines der größten Verkehrshindernisse des Ruhrgebiets dar. Mit der zuletzt 1870 an die Bedürfnisse des Verkehrs angepassten Brücke der Bochumer Straße (B 51) in Hattingen existierte hier nur eine Straßenverbindung.

Dazu kamen drei Eisenbahnbrücken an der Henrichshütte, unterhalb der Straßenbrücke sowie am heutigen Eisenbahnmuseums.

Als besonders störend empfindet Kremeyer die rot-weißen Sperrpfosten auf der eigentlichen Brücken-Fahrbahn, die das Befahren des Gehwegs verhindern sollen, und auch ein Teil der Beton-Quader auf der Südseite ist der Bürgerinitiative schlicht „zu viel“ und unnötig.

Unbedingt überprüft und verändert gehört für die Beobachter die ausgeschilderte Umleitungsempfehlung „über Hattingen“, da Pkw auf der Dahlhauser Seite tatsächlich nur den Schlenker über die Ferdinand-Krüger-Straße zur Lewacker Straße und damit zur Brücke fahren müssen.