Langendreer. Kindergartengemeinschaft im Evangelischen Kirchenkreis Bochum feiert zehnjähriges Bestehen. Mitarbeiter überraschen mit einem eigenen Song.

Gemeinsam sind wir eine starke Gemeinschaft. Das demonstrierten 400 Mitarbeiterinnen der Kindergartengemeinschaft im Evangelischen Kirchenkreis Bochum in der Michaelkirche der evangelischen Gemeinde Langendreer. Mit ihrem Leitungsausschuss und ihrer Geschäftsführung feierten sie dort das zehnjährige Bestehen des Zusammenschlusses fast aller Gemeindekindertagesstätten unter dem Dachverband in 2009.

Zum Hit des Abends geriet die Premiere des zum „Jubiläum“ von den Mitarbeitern selbst komponierten Songs „Die Jahre vergehen“. Kraftvoll und mit viel Herzblut trugen die Frauen – vor allem Erzieherinnen, Sozial- und Heilpädagoginnen – ihr Lied vor. „Alle haben den Song in ihren Einrichtung zuvor fleißig eingeübt“, erzählt später Erzieherin Rebecca Zipp vom Familienzentrum „Die Schatzinsel“ in Grumme.

Dank und Beifall nach dem Mitarbeitersong vom Vorsitzenden Pfarrer Thomas Vogtmann (links), Superintendent Gerald Hagmann (Mitte) und Geschäftsführer Michael Both.
Dank und Beifall nach dem Mitarbeitersong vom Vorsitzenden Pfarrer Thomas Vogtmann (links), Superintendent Gerald Hagmann (Mitte) und Geschäftsführer Michael Both. © Wicho Herrmann

Eine Gemeinschaftsarbeit war auch die Liedproduktion. „Wir gründeten für das Jubiläum die „Vorbereitungsgruppe Song“. Der Leiter der Kita „Rasselbande“ Philipp Reher (Langendreer) komponierte die Melodie. Den Text schrieben wir gemeinsam“, erinnert sich Martina Meier, Leiterin der Kindertagesstätte „Rosendelle“ (Eppendorf). Sie dirigierte am Abend mit sichtbar viel Spaß den (Projekt-)Chor. Am Ende sang dieser den Refrain auch noch als Kanon, was nochmals die besondere Stimmung bereicherte.

Rückblick auf „viele tolle Momente“

Der Schlüsselsatz lautete „Danke für die tollen Momente“. Diese beschrieb der Text mit dem Aufbau eines Miteinanders der Einzeleinrichtungen. Etwa durch das gemeinsame Entwickeln einer „Bildungslandkarte“ für Bochum in 2015, die viel Austausch unter einander erforderte. „Dieses Lied sagt mehr als 1000 Worte. Ich bin total begeistert“, dankt Geschäftsführer Michael Both nach dem Song. Pfarrer Thomas Vogtmann, Sprecher des Leitungsausschuss, ebenfalls sichtlich bewegt, stimmt mit ein. „Das war toll!“, rief er nach diesem Zeichen der Verbundenheit aus.

Diese „tollen Momente“ wanderten zuvor in chronologischer Reihenfolge mehrfach vorüber. Das erste Zeichen dazu setzte Michael Both bei der Begrüßung. „Diese Kirche ist für uns ein symbolischer Ort. Hier gründeten wir unsere Kindergartengemeinschaft 2009, präsentierten unsere Bildungslandkarte und feierten die Qualitätsmanagement-Zertifikate 2017 für alle unsere Einrichtungen“, erklärt er.

2490 Kinder aus 52 Ländern

Die Kindergartengemeinschaft im Evangelischen Kirchenkreis Bochum gründete sich im April 2009. Anlass war das zum 1. August 2008 in Kraft getretene Kinderbildungsgesetz (KiBiz), das mit seinen Anforderungen für die frühkindlichen Betreuung und Förderung erhebliche Umstellungen für die Kindergärten der Gemeinden erforderte. Von den Bochumer Kirchengemeinden traten 15 von 19 der Solidargemeinschaft sofort bei. Seit dem 1. August 2018 sind alle Gemeinden dort vertreten.

Die Kindergartengemeinschaft hat 43 Einrichtungen und 519 Mitarbeitende, darunter auch Hauswirtschafts- und Reinigungskräfte. Sie fördern 2490 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren (Stand: 31. Dezember 2018). Sie kommen aus 52 Ländern, haben aber zumeist eine deutsche Staatsbürgerschaft.

Doch es gibt auch ernste Momente: So erinnert Ute Reddig, Leiterin der Kita „Gethsemane“ und Sprecherin der Leitungen aller Einrichtungen im Verbund, an den Kampf um ein neues landesweites Kinderbildungsgesetz (KiBiZ). Einer der Höhepunkte: Die Menschenkette durch Bochum am 1. Juli 2017. Symbolisch wurden Blumentöpfe aus den 43 Kitas vor den Altar gestellt als Anspielung auf „(Kinder-)Garten“. Auf einer Wand im Altarraum dokumentieren zudem viele Fotos die zehn Jahre in den Kitas.