Bochum. Der Kulturentwicklungsplan soll Bochum als Kultur-Hotspot stärken. Kreative und Bürger sind aufgefordert, mitzumachen.

Bochum soll und will Kulturhauptstadt im Ruhrgebiet bleiben. 80.000 Euro nimmt die Stadt in die Hand, um mit einer – in dieser Form einzigartigen – Umfrage zu dokumentieren, wie es um die Kulturszene bestellt ist und wohin der Weg in den nächsten Jahren führen kann.

Vom Gemeindechor bis zum Starlight Express, von der Hinterhofbühne bis zum Schauspielhaus, von der Punkband bis zu den Symphonikern: Ebenso vielfältig wie hochwertig ist das kulturelle Leben Bochums. Diesen Schatz gilt es nicht nur zu sichern, sondern zusätzlich Glanz zu verleihen. Dazu hat die Stadt den „Kulturentwicklungsprozess“ in Gang gebracht – und die Agentur „Take Part“ in Baden-Württemberg mit einer großangelegten Befragung beauftragt.

Kulturell aktiv, wie und wo auch immer

Die läuft seit einigen Tagen. Im ersten Schritt geht es um eine Bestandsaufnahme. Drei verschiedene Online-Fragebögen wurden dafür entwickelt. Einer für etablierte Institutionen, die von der Stadt mit jährlich mindestens 1000 Euro gefördert werden. Eine kürzere Version für alle übrigen Organisationen. Und ein Fragebogen für Einzelpersonen, die kulturell in Bochum aktiv sind, wie und wo auch immer.

 Berater: Kulturexperte Peter Landmann
 Berater: Kulturexperte Peter Landmann © Take Part

Vor allem die letzte Gruppe liegt „Take-Part“-Berater Peter Landmann am Herzen. Denn gerade sie ist es, die das urbane Kulturleben abseits der gleißenden Scheinwerfer ausmachen und prägen, etwa Schriftsteller, bildende Künstler oder Musiker. „Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit für den Fragebogen“, bittet Landmann. Je mehr Bochumer mitmachen, desto größer und tragfähiger sei das Fundament für eine nachhaltige Kulturpolitik, die auch Schwächen benennt und erkennt. „Zum Beispiel in der Literatur. Da ist Bochum noch nicht so gut aufgestellt“, meint Bernhard Szafranek, Leiter des Kulturbüros.

Konferenzen folgen

Die Umfrage läuft bis zum 26. Juni. Im Herbst ist eine „Zukunftskonferenz“, bis zum Jahresende eine „Ergebniskonferenz“ geplant. Ein Ziel: ein Arbeitsauftrag an Politik und Verwaltung zu formulieren, der auf gesicherten Erkenntnissen fußt und für Jahre Bestand hat. Damit sich Bochum auch künftig mit dem Titel „Kulturhauptstadt“ schmücken darf.

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