Bochum. . 18 Jahre war Rashida Honigmann als Angestellte im „Parkschlösschen“ beschäftigt. Jetzt ist sie Chefin des Bochumer Traditionslokals am Stadtpark.
„Die Raschi“ kennt und schätzt jeder im Parkschlösschen. Kein Wunder: 18 Jahre, mit nur wenigen Unterbrechungen, war die Frohnatur im Service tätig. Jetzt erfolgte der Rollenwechsel: Rashida Honigmann ist nicht mehr Angestellte, sondern Chefin am Stadtpark. Der rustikalen Gemütlichkeit und gehobenen Küche fühlt sich die neue Pächterin an alter Wirkungsstätte weiter verpflichtet.
Ende März endete an der Bergstraße eine Ära. „Schlossherrin“ Helga Henk verabschiedete sich nach fast 30 Jahren von ihren Gästen. Die mussten drei Wochen warten, ehe das renovierte Traditionsrestaurant wieder die Pforten öffnete: unter der Regie von Rashida Honigmann, die als gelernte Hotelfachfrau in den letzten Jahren längst die rechte, mitunter auch linke Hand ihrer Chefin gewesen war und nun erstmals den Sprung in die Selbstständigkeit wagt.
Herzhaftes bleibt auf der Speisekarte
„Warum soll ich Gutes verändern?“, sagte sich die 35-Jährige und übernahm im Jugendstil-„Schlösschen“ sowohl das bewährte Team als auch große Teile der Speisekarte. Die dampft regelrecht vor herzhaften Klassikern wie der Westfälischen Kartoffelsuppe (als Vorspeisenportion für 3,90 Euro fast schon ein Sattmacher), diversen Schnitzeltellern, derzeit gern auch mit Spargel (ab 13,90 Euro) und weiteren üppig-typischen Gerichten wie der Bratkartoffelpfanne (13,90 Euro), Hähnchenbrust (15,90 Euro) oder dem exzellenten Rumpsteak mit Pfeffersauce (22,90 Euro). Empfehlenswert nicht nur für Touris: die hauseigenen „Ruhrpott-Tapas“ mit dem Besten, was die Revier-Küche hergibt. Heißt: Kartoffelsalat, Frikadellen, Mettschnittchen, Currywurst und Bratkartoffeln, alles für barmherzige 11,90 Euro, mit Pils zwei Euro mehr. Neu hinzugekommen sind – vor allem für Vegetarier – gebratene Gemüsevariationen mit Kartoffelecken (12,90 Euro).
Pommes gibt’s nach wie vor nicht
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein Trumpf im Parkschlösschen. Der andere ist die Lage unmittelbar an Bochums grüner Lunge, jetzt im Frühjahr und Sommer auch auf der Außenterrasse mit 70 Plätzen zu genießen, auf der Sehen und Gesehenwerden allabendlich eine unterhaltsame Symbiose eingehen.
Mächtig stolz ist Rashida Honigmann, das „Schlösschen“ fortzuführen. Und eine Tradition ihrer Vorgängerin gleich mit. So groß die Auswahl an Speisen ist: Es gibt nach wie vor keine Pommes. Denn wie hat Helga immer so schön gesagt: „Wir sind hier doch keine Frittenbude!“ Wohl wahr.
Bergstraße 65, Telefon 0234/58 14 40, www.parksch loesschen-bochum.de, täglich von 12 bis 24 Uhr geöffnet (mit Mittagstisch).