Laer. Im Stadtteilbüro Laer steht bis zum 12. Juni die Fotoausstellung „Was heißt schon alt?“. Sie zeigt verschiedene Facetten des Älterwerdens.

Ihr Anteil an der Gesellschaft nimmt zu: ältere Menschen. Das liegt zum einen daran, dass die Gesellschaft insgesamt älter wird. Ein weiterer Grund ist jedoch, dass Senioren häufig noch fit sind: Knapp die Hälfte der 70- bis 85-Jährigen treibt mindestens einmal pro Woche Sport, viele kümmern sich um ihre Enkelkinder oder engagieren sich ehrenamtlich. Die Fotoausstellung „Was heißt schon alt?“ im Stadtteilbüro Laer zeigt nicht nur viele Facetten des Älterwerdens, sondern bietet auch Zahlen zu Senioren in Deutschland im Begleitheft.

Die Wanderausstellung des Bundesfamilienministeriums besteht aus Beiträgen eines Foto- und Videowettbewerbs, die die Veränderung der Vorstellung des Seniorenalters zeigen. Sowohl Profi- als auch Laienfotos sind noch bis zum 12. Juni in Laer ausgestellt. „Natürlich sind ältere Menschen manchmal pflegebedürftig. Aber sie werden auch aktiv, etwa als ‘Omas gegen Rechts’“, sagt Anne Wiegers. Sie wünscht sich, dass die Vielschichtigkeit und gesellschaftliche Präsenz der älteren Generation durch die Ausstellung vermittelt wird. „Aber das ist für uns erst der Beginn. Wir möchten uns generell mehr mit den Bedürfnissen älterer Menschen auseinandersetzen.“

Kontakte zu Jüngeren aufbauen

Ganz konkret geschieht das etwa mit dem Begleitprogramm [s. Infobox]: Vergangenen Dienstag hat Susanne Tyll von der Koordination Wohnberatung NRW einen Vortrag mit dem Thema „Lebenslang l(i)ebenswert Wohnen“ gehalten. In Sachen Barrierefreiheit wünschten sich etwa viele Anwesende Besserung. „Unser Ziel ist jetzt, die verschiedenen Akteure zusammenzubringen“, sagt Anne Wiegers. „Außerdem betreffen barrierefreie Wohnungen oder ein gut ausgebauter Nahverkehr nicht nur die Älteren, sondern auch zum Beispiel Menschen, die im Rollstuhl oder mit Kinderwagen unterwegs sind.“

Altwerden heißt nicht, sich zurückzuziehen: Die Fotos zeigen aktive, verliebte oder engagierte ältere Menschen.
Altwerden heißt nicht, sich zurückzuziehen: Die Fotos zeigen aktive, verliebte oder engagierte ältere Menschen. © Foto: Dietmar Wäsche

Kommende Programmpunkte im Stadtteilbüro

Die Einführung in die Smartphone-Nutzung findet am Donnerstag, 4.7., von 10 bis 12.30 Uhr im Stadtteilbüro Laer statt (Am Kreuzacker 2). Wer am Seminar von Laura Patzke teilnehmen möchte, sollte ein eigenes Smartphone und Ladekabel mitbringen. Eine Anmeldung ist bis zum 27.6. unter 0234 9044050 möglich. Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben.

Am Dienstag, 4. Juni, hält Dieter Bertram um 18 Uhr einen Vortrag mit dem Titel „Rente – Was muss ich wissen?“.

Wer sich gerne bewegt oder wissen möchte, was im Stadtteil angeboten wird, kann am Donnerstag, 6.6., am Aktivangebot „Sportlich älter werden“ teilnehmen. Beginn ist um 16.30 Uhr im Stadtteilbüro. Sabine Böhnke-Egbaria leitet die Veranstaltung und ist Trainerin für Sport mit Seniorinnen und Senioren im Seniorenbüro Süd.

Die generationenübergreifenden Kontakte sind also auch ein wichtiger Ansatzpunkt, schließlich sei die Zielgruppe Senioren nur ein Ausschnitt der Bevölkerung. Eine Institution, mit der das Stadtteil-Management zusammenarbeitet, ist etwa die Evangelische Hochschule. Alexandra Lehmann, Professorin, hat zur Eröffnung einen einführenden Vortrag gehalten, bald wird eine Studentin auf Anregung einer Seniorin hin ein Seminar zur Smartphone-Nutzung geben. Denn: Das Begleitheft zur Ausstellung führt an, dass 48 Prozent der über 65-Jährigen das Internet nutzen, von den 50- bis 64-Jährigen sind es 85. Und Interesse besteht bei vielen anderen.