Aktionen zum Weltkindertag

Sabine Vogt

Der Schrei gehört dazu: Schon die Kleinsten demonstrierten gekonnt Hand- und Fußtechniken. Die TSG Bochum bevölkerte die Bühne auf dem Husemannplatz mit einer beachtlichen Zahl junger Sportler der Taekwondo-Gruppe. Da wurden mit Kicks Bretter zertrümmert, kritisch beobachtet von drei jungen Asiaten.

Sie gehörten am Samstag zu den über 20 Jugendgruppen, die ihre Angebote live präsentierten beim dritten „Youth Open” zum Weltkindertag. Das Fest wurde in Kooperation von Stadt, der Arbeitsgemeinschaft Offener Türen, den Jugendverbänden und dem Jugendring organisiert.

22 Jugendverbände und 36 Jugendfreizeithäuser gehören zum Bochumer Kinder- und Jugendring, und die meisten von ihnen nahmen an dem Aktionstag teil. Unter all die Spielangebote mischten sich die Stände der Parteien eine Woche vor der Bundestagswahl, so dass der Jugendring als Veranstalter den Dr. Ruer-Platz mitnutzte, wo sich die Kinder beim Streetsoccer, auf der Hüpfburg und beim Kistenstapeln (am Kran angeseilt) austoben konnten.

„Eine tolle Resonanz”, fand Regine Hammerschmidt, pädagogische Mitarbeiterin beim Jugendring. Was sie besonders erfreute: „Viele Eltern fragten uns nach den Vorführungen, wo ihre Kinder denn die gezeigte Sportart trainieren könne.” Denn das ist Ziel des „Youth Open”: Den Kindern Geschmack zu machen auf den Besuch in einem der Freizeithäuser. Die verschiedenen Beiträge sind in den Jugendhäusern und in den Gruppenstunden der Jugendverbände eigens für den Aktionstag im Vorfeld einstudiert worden.

Große Akzente legte die Veranstaltung auch auf die Migranten-Jugendorganisationen. An ihren Ständen, etwa beim Islamischen Kulturverein, ließen sich kleine Mädchen schminken, die IFAK unterhielt die Besucher mit Basteln und Malen. Die Alevitische Jugend zeigte nach Theaterszenen derweil auf der Bühne, dass sie mit musikalischem Können ihr Publikum findet. Zwischen traditionellem Liedgut und straßenerprobtem Rap war ihnen der Applaus gewiss. Das akrobatische Können beim HipHop-Tanz honorierten die Zuschauer mit anerkennendem Gejohle.

Es gab einen Kletterfelsen für den Nachwuchs, computersimulierter Sport, Kinder konnten Buttons herstellen, sich (abwaschbare) Tattoos verpassen lassen. Und an jedem Info-Stand lag eine Unterschriftenliste mit der „Bolchumer Erklärung” aus. Damit fordern die hiesigen Sozial- und Kulturverbände eine bessere finanzielle Ausstattung für die Stadt, um Bochum nicht ausbluten zu lassen.