Bochum. Mimen, Clowns, Akrobaten und tolle Musiker belebten am Wochenende die Bochumer Innenstadt. Beim 11. Open-Flair-Festival spielten am Samstagabend viele der Straßenkünstler auf der Gala, bei der auch der Bochumer Kleinkunstpreis verliehen wurde.
Männer in farbigen Anzügen und bemalten Gesichtern, ähnlich der 'Blue Man Group', bewegten sich wie schwerelos. Wild aufspielende Jazzer begeisterten das Publikum. Straßenkünstler der verschiedensten Art, Mimen, Clowns, Akrobaten und tolle Musiker belebten Freitag und Samstag das Stadtbild um die Hauptstelle der Sparkasse. Beim 11. Open-Flair-Festival spielten am Samstagabend viele der Straßenkünstler auf der Gala. Dabei wurde der Bochumer Kleinkunstpreis verliehen.
Das bunte Völkchen der Gaukler hatte die Auftrittsorte an Schützenbahn, Dr.-Ruer-Platz und Huestraße fest im Griff. Da konnten die Zuschauer etwa das Aachener Comedy-Duo Naseweiss nicht nur erleben, sondern wurden (nicht ganz freiwillig) zum Mitmachen animiert. Heike, Floristin aus Düsseldorf, hatte es erwischt. Sie musste in ein Jackett schlüpfen, während einer der Comedians seine Arme in die Ärmel steckte. So wurden der Zuschauerin allerlei Dinge gestikulierend in den Mund gelegt. Sie sei mit ihrem Mann und ihrem Freund da, aha. Und habe sieben Kinder, aber nicht alle vom Mann. Das Publikum amüsierte sich auch über das erste Kinderwagen-Rennen, das Naseweiss mit den Zuschauern veranstaltete. „Man sah immer rund um die Sparkasse Menschentrauben vor den Darbietungen”, freute sich Andreas Wilming vom Sponsor Sparkasse. Obwohl das Wetter am Samstag nicht ganz so gut mitspielte, seien nach Angaben der Veranstalter, zu denen die Agentur retter.biz gehört, über 20 000 Menschen gekommen.
Eine belebende, poetische Veranstaltung für die Innenstadt
Richtig Spaß vor der Bühne am Dr.-Ruer-Platz hatten Claudia Pientka und Anke Erler, die aus Hattingen mit der dreijährigen Tochter Malin das Fest besuchte. „Ich habe bei diesem Kinderwagenrennen mitgemacht und fand die Clowns toll. Außerdem schaue mir schon zum zweiten Mal ‚Superzero' an, der ist so witzig”, fand Claudia Pientka. In der Tat kitzelten die Animationen von "Superzero", der ein rot-grünes Comic-Kostüm im Stil von Superman trägt, enorm das Zwerchfell. Der Künstler, der bei der Gala den Bochumer Kleinstkunstpreis in der Kategorie Profis gewann, ließ sich von Zuschauern in eine Zwangsjacke einsperren. Dabei rang Heiko Lingemann, wie der aus Osnabrück stammende Künstler eigentlich heißt, den weiblichen Zuschauern einen Kuss ab: 'Jetzt mit Zunge', war so ein Spruch seiner Animationen. Doch Superzero befreite sich auf einem etwa zwei Meter großen Hochrad aus der Jacke. Vorher hatte er Luftballons aus den Tiefen seiner (Unter-) Hose befördert und bespaßte damit die Zuschauer: "Tja, Superheldenkostüme haben keine Taschen". Insgesamt eine belebende, poetische Veranstaltung für die Innenstadt, die in diesem Jahr „wieder auf einem hohen Niveau” gewesen sei, so Michael Retter von retter.biz.
Festliche Gala am Samstagabend
Im festlichen Rahmen verlief die Gala am Samstagabend. Die 160 Zuschauer erlebten neun Beiträge von Profi- und Nachwuchskünstlern. Dabei wählte die Jury, bestehend aus Sponsoren und Medienexperten, die Sieger des Bochumer Kleinkunstpreis'. In der Kategorie Profi gewann der artistische Comedian Superzero (Heiko Lingemann, 32). Als beste Nachwuchskünstler wurde die Bochumer Band WestvanArt geehrt. Die siebenköpfige Formation spielte ein überzeugendes akustisches Set. Der Gewinner des Publikumspreises steht noch nicht fest.
Klamauk auf hohem Niveau in der City
