Bochum. Im dritten Jahr in Folge nisten Wanderfalken am Heizkraftwerk Bochum-Hiltrop. In wenigen Tagen starten die Greifvögel zu ihren ersten Ausflügen.
Drei junge Wanderfalken sind in einem Nistkasten am Heizkraftwerk in Hiltrop zu Hause. Die vor drei Wochen geschlüpften Jungtiere, darunter zwei Männchen und ein Weibchen, wurden jetzt von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz NRW mit Ringen gekennzeichnet.
Wanderfalken leben in 50 Metern Höhe
Bereits in den nächsten Tagen kann man mit ersten „Flugübungen“ der kleinen Vögel rechnen. Schon 40 Tage nach dem Schlüpfen können die Jungvögel in der Regel fliegen.
Mit der Geburt der drei Vögel ist es das dritte Jahr in Folge, indem sich die Wanderfalken in einer Höhe von 50 Metern an der Spitze des Fernwärmekraftwerks einnisten. Hier wurde 2015 extra für die Jungvögel eine Brutstätte aus Holz montiert.
Der Nistplatz war ursprünglich am Schornstein des Opel Werks I für die Wanderfalken platziert worden. Durch die Werksschließung wurde ein neuer Brutplatz für die am weitesten verbreitete Vogelart der Welt errichtet. Bis auf die Antarktis besiedeln die Wanderfalken alle Kontinente der Welt.
Kirchtürme und Autobahnbrücken
Die Vogelart gehört zu der Familie der Falken und besiedelt in der Regel gebirgige Landschaften oder Steilküsten. Wie man jetzt in Hiltrop sieht, fühlen sich die Jungvögel in den letzten Jahrzehnten aber auch in städtischen Gebieten wohl. Am liebsten haben die Wanderfalken ihren Brutplatz in „Kunstfelsen“ von Industriestandorten wie Kraftwerkstürmen und Sendemasten. Auch an Autobahnbrücken oder in Kirchtürmen finden sich Wanderfalken wieder.