Bochum. Der Bochumer Künstler Kuno Gonschior ist skeptisch. Im Rahmen der Kulturhauptstadt soll die A 40 (früher B1) künstlerisch gestaltet werden. Gonschior befürchtet, dass dadurch die Autofahrer abgelenkt werden.

Zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010 soll die A 40 künstlerisch gestaltet werden. Der Bochumer Künstler Kuno Gonschior befürchtet, dass dadurch die Autofahrer abgelenkt werden.

„Für das Jahr 2010 ist das vielleicht möglich, doch dann muss das ganz schnell wieder verschwinden”, sagt Gonschior: „Da sollen ja ganz viele Dinge gemacht werden.” Kuno Gonschior weiß, wovon er spricht: Gehörte er doch zur Gruppe „B1”, die 1969 gegründet worden war und die ebenfalls das Band der damaligen B1 künstlerisch aufwerten wollte.

Eine wichtige Zeit

Im Rahmen einer großen Ausstellung, die derzeit u.a. im Marler Skulpturenmuseum zu sehen ist, wird an diese für die Kunst aus dem Ruhrgebiet so wichtige Zeit erinnert. „Es war schön, dass wir alten Knacker uns bei der Ausstellungseröffnung mal wieder getroffen haben”, schmunzelt Kuno Gonschior. Zu „B 1” gehörten seinerzeit zehn Künstler aus dem Revier, aus Bochum war neben Kuno Gonschior der Bildhauer Friedrich Gräsel dabei. Beide genießen heute eine internationale Reputation.

Vor 40 Jahren hat sich also „B 1” gegründet. Kuno Gonschior: „Wir waren damals alles Einzelkämpfer”. Denen indessen klar geworden war, dass das „Ruhrgebiet mit den Zentren wie Köln und Düsseldorf nicht konkurrieren konnte". Da habe es nahe gelegen, dass man sich zusammenschloss. Eigentlich hätten sich die „B 1”-Künstler zunächst als eine „Ausstellungsgesellschaft” verstanden, die dabei mithelfen sollte, dem Einzelnen Möglichkeiten zu verschaffen, sein Werk besser zu präsentieren.

Was haben wir Gemeinsames?

„Doch dann haben wir uns gefragt: Was haben wir eigentlich Gemeinsames?”, erzählt Gonschior und gibt zur Antwort: „Wir wohnten alle an der B1. Darum wollten wir Kunst mit der Landschaft Ruhrgebiet verbinden.” Mit dem Bus fuhren die zehn Künstler über die B1, schauten sich um, erste Ideen keimten. Zur Strategie gehörte, dem massiven Eingriff, den die Trasse in der Landschaft verursachte, starke Zeichen gegenüberzustellen.

Dazu kam es allerdings nicht, da die verantwortlichen Stellen befürchteten, die Autofahrer würden durch die „starken Zeichen” irritiert und abgelenkt. Wiederholen sich solche Bedenken jetzt für das Jahr 2010, doch diesmal aus dem Munde eines Künstlers. „Unsere Kunstwerke damals hätten den Straßenverkehr nicht beeinträchtigt”, steht für Kuno Gonschior fest. Im Gegensatz zu den Planungen für das Kulturhauptstadtjahr 2010.