Bochum. Im Schwarzen Diamanten, dem neuen Anbau des Deutschen Bergbaumuseums laufen die letzten Arbeiten. Mit einem Tag der offenen Tür am Nikolaustag, am 6. Dezember 2009, wird der Bau der Öffentlichkeit übergeben.

Wenn drei Mann kräftig zupacken, wird so ein Goggomobil leicht zum Spielzeug. Während hinter einer Ausstellungstrennwand die Medienleute informiert werden, arbeiten die Ausstellungsmacher im Akkord, um im Innern des „Schwarzen Diamanten” die Welt der Kohle in der Zeit nach 1945 in Szene zu setzen. eine Etage tiefer reckt ein zur Statue erstarrter Bergmann eine Gewerkschaftsfahne in die Höhe.

Bau steckt voller Überraschungen

Kurator Dr. Michael Farrenkopf ist sehr zufrieden mit dem Erweiterungsbau des Deutschen Bergbaumuseums, wie er eher behäbig genannt wird. Da klingt die Bezeichnung „Schwarzer Diamant” schon griffiger, erinnert dunkel an schwarzes Gold, wie die Kohle einst genannt wurde, und macht zudem einen Knoten ins Gehirn, denn eigentlich sind Diamanten ja eher strahlend durchscheinend oder farbig aber bestimmt nicht schwarz.

Architekt Markus Sporer freut sich über das gelungene Werk: „Das Projekt hat viel Spaß gemacht.” Natürlich muss er das sagen, wenn der Bauherr daneben steht, doch man nimmt es ihm ab. Denn, obwohl so viele Anforderungen zu beachten und Bestimmungen umzusetzen waren, der Kubus hat Charakter.

Wenn die Offiziellen am 4. Dezember in einer exklusiven Führung die Ausstellung „Glück auf! – Ruhrgebiet. Der Steinkohlenbergbau nach 1945” anschauen dürfen, finden sie leicht den Weg durch die Geschichte: Die Zerstörungen des Weltkrieges, die Kohlenkrise mit dem Zechensterben ab 1960 und natürlich der Kampf der Kumpel um ihre Arbeitsplätze. Da wachen noch einmal „Fünkchen” und „Flämmchen” auf, zwei Zeichentrickfiguren, mit denen die Ruhrkohle in den 60er Jahren versuchte, noch einmal den Trend umzukehren und das Öl als Heizmittel wieder aus den Wohnzimmern zu vertreiben. Versuche, die aus heutiger Sicht beinahe naiv wirken müssen.

Mit dem Kubus direkt neben dem Altbau hat das Bergbaumuseum nun endlich den Platz für Sonderausstellungen, den es sich schon so lange gewünscht hat. Darüber freute sich nicht zuletzt Museumschef Prof. Dr. Rainer Slotta. „Die Zeit des Improvisierens ist nun vorbei.”

Bergbaumuseumsfans sollten sich heute schon einmal den Nikolaustag frei halten, denn am 6. Dezember eröffnet der „Schwarze Diamant” für die Öffentlichkeit. Bei einem Tag der offenen Tür haben die Besucher die Gelegenheit, sich den architektonisch interessanten Kubus voller Überraschungen und natürlich die Ausstellung kostenlos anzuschauen.