Bochum. Sonntag wird gewählt. Bochum hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung. Die lag 2014 nur bei 50 Prozent. So lief die Wahl in den vergangenen 40 Jahren.
Noch vier Tage bis zur Europawahl. Dann öffnen die 186 Wahllokale und 274.000 Bochumer können ihre Stimme abgeben. Rund 2300 Wahlhelfer sitzen ab 7.30 Uhr in den Wahlbüros, die um 8 Uhr öffnen. Bis 18 Uhr können die Bochumer EU-Bürger in einem Wahllokal wählen. Wo genau – das steht auf der jeweiligen Wahlbenachrichtigung.
Bei der Wahl zum Europäischen Parlament darf jeder Bürger der Europäischen Union wählen, der über 18 Jahre alt ist. Das sind laut Bundeszentrale für politische Bildung rund 500 Millionen Wahlberechtigte in den EU-Mitgliedsländern, rund 65 Millionen davon kommen laut Bundeswahlleiter aus Deutschland.
1979: Höchste Beteiligung
Doch längst nicht alle dieser Wahlberechtigten haben in der Vergangenheit ihre Stimme abgegeben. Im Gegenteil: 2014 lag die Wahlbeteiligung laut Angaben der Stadt in Bochum bei gerade mal 50 Prozent. Die Zahl wurde 2009 sogar noch deutlich unterboten – da gab es die niedrigste Beteiligung überhaupt bei der Europawahl.
Nur 38 Prozent der rund 286.000 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Den höchsten Wert gab es übrigens bei der ersten Wahl zum Europäischen Parlament im Jahr 1979. Vor 40 Jahren setzen 69 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuzchen – in den folgenden Wahljahren sank die Beteiligung stetig. Zum Vergleich: Bei Bundestagswahlen lag die Beteiligung in Bochum laut Stadt in der Vergangenheit immer zwischen 71 und 80 Prozent, bei der Kommunalwahl zwischen 88 und 49 Prozent.
Die Nase vorne hatte dabei stets die SPD – auch wenn die Zustimmung der Bochumer sank. Wählte in den 1980er Jahren noch jeder zweite Bochumer die Sozialdemokraten, erreichten sie bei den vergangenen Wahlen nur noch Werte im Bereich der 30 Prozent. Platz zwei ging in Bochum in der Vergangenheit immer an die CDU. Im Gegensatz zum Ergebnis in der Bundesrepublik. Da lag die CDU stets vor der SPD. Hinter der Union folgten in Bochum die Grünen, dahinter kamen Die Linke und FDP. 2014 erreichte die AfD erstmals über fünf Prozent. Prognosen für die Bochumer Ergebnisse im Jahr 2019 gibt es bisher nicht.
Immer mehr nutzen die Briefwahl
Nicht jeder Bochumer, der bei der Europa-Wahl seine Stimme abgibt, muss sich aber am Sonntag auf den Weg ins Wahlbüro machen.
In den vergangenen Wochen gab es die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen. Schon in den vergangenen Jahren wurde das immer beliebter. Laut der Deutschen Post wählte bei der Europawahl 2014 bereits jeder Vierte Deutsche per Brief, bei der Bundestagswahl waren es 28 Prozent der Wahlberechtigten. Zum Vergleich: In den 1960er Jahren wählte nicht mal jeder Zehnte über den Postweg.