Innenstadt. . Nach langer Standortsuche soll die Bronzefigur nahe der Propsteikirche eine neue Heimat finden. Die Bezirksvertretung stimmt dem Plan zu.

Graf Engelbert soll eine neue Heimat bekommen: Die Mitglieder der Bezirksvertretung Mitte sprachen sich am Donnerstag bei ihrer Sitzung im Rathaus einstimmig dafür aus, dass das legendäre Denkmal vom Bermudadreieck in die Altstadt direkt an die Kreuzung Große Beckstraße / Untere Markstraße ziehen soll. Zuvor war die Umsetzung bereits Thema im Kulturausschuss sowie im Ausschuss für Planung und Grundstücke. Eine endgültige Entscheidung trifft der Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität am 28. Mai.

Zuvor hatte es bereits einige Diskussionen um einen neuen Standort der Bronzefigur gegeben. So war zunächst ins Auge gefasste worden, dem „Grafen“ am Eingang zum Gerberviertel direkt beim Alten Brauhaus Rietkötter eine neue Bleibe einzuräumen.

Bronzefigur erinnert an Vater des Maiabendfestes

Die Bronzefigur erinnert an Graf Engelbert III. von der Mark (1333-1392), dem angeblichen Stifter Maiabendfestes, das zu den größten in Westfalen zählt.

Das erste, 1910 eingeweihte Engelbert-Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die jetzige Figur aus dem Jahr 1964 stammt von Ferdinand Spindel.

Dieser Vorschlag war im Kulturausschuss jedoch glatt durchgefallen. Der neue Standort befindet sich nur einen Steinwurf entfernt: am Hang vor der Propsteikirche an der Unteren Markstraße. Das Grundstück steht im städtischen Eigentum, so dass eine Umsetzung unkompliziert wäre.

Die Versetzung geht auf einen Wunsch der Maiabendgesellschaft zurück, die den bisherigen Standort mitten im Bermudadreieck nicht mehr für geeignet hält, was die Stadtverwaltung nach gemeinsamer Prüfung ähnlich sieht. „Es ist keine angemessene Einbindung in das Umfeld des Bermudadreiecks gegeben“, sagt Pierre Böhm vom Amt für Stadtplanung und Wohnen. „In den Sommermonaten wird das Engelbert-Denkmal durch die Freisitze der umgebenden Gastronomen eingerahmt. Hieran ließe sich auch mit einer Versetzung in Richtung Stadtbahn-Ausgang kaum etwas verbessern.“

Die Bezirksvertretung Mitte hält den neuen Standort nahe der Propsteikirche für geeignet. „Es ist nicht der von allen favorisierte Ort und bestimmt kein Knaller, aber von allen Vorschlägen der beste“, sagt Bezirksvertreter James Wille (CDU). Allgemein sei es schwierig, ein Denkmal an einem adäquaten Platz innerhalb einer Stadt unterzubringen. „Aber gerade in unmittelbarer Nähe der Beckporte macht die Aufstellung des Denkmals dort in jedem Fall Sinn.“

Falls nun auch der Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität diesem Vorschlag zustimmt, soll Graf Engelbert alsbald umziehen: Pünktlich zum Maiabendfest 2020 ist die Versetzung de traditionsreichen Ritterfigur geplant.