Bochum. . Der DGB stellt für seine Bochumer Maikundgebung das Thema Europa in den Mittelpunkt. Die Antifa hat zur revolutionären Vorabenddemo aufgerufen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Bochum ruft am kommenden Mittwoch wieder zur Demonstration und Kundgebung zum Maifeiertag auf. Im Mittelpunkt des diesjährigen Tags der Arbeit steht Europa. Das Motto lautet: „Europa. Jetzt aber richtig!“

„Die EU hat dafür gesorgt, dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden leben. Und sie hat für die Menschen in Deutschland und europaweit erhebliche Vorteile gebracht: Wir können frei in Europa reisen und arbeiten. Bei Arbeitszeiten, Urlaub, Mutterschutz und in vielen anderen Bereichen der Arbeitswelt schützt und erweitert die EU die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Und auch wirtschaftlich profitiert Deutschland enorm von der Mitgliedschaft in der Europäischen Union,“ sagt Bettina Gantenberg, Vorsitzende des DGB in Bochum.

Gewerkschaften greifen lokale Themen auf

In Bochum werden die Gewerkschaften lokale Themen aufgreifen. Ein Schwerpunkt handelt von bezahlbaren Wohnraum in Bochum. Es finden immer mehr Beschäftigte keine geeignete und bezahlbare Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. „Es ist ein untragbarer Zustand, dass sich auch Normalverdiener Wohnen kaum mehr leisten können“, erklärt Gantenberg. „Die von den Gewerkschaften ausgehandelten Lohnsteigerungen werden von steigenden Mieten aufgefressen. Das ist ein Unding!“ Familien seien zunehmend gezwungen, aus der Stadt rauszuziehen und jeden Tag weite Strecken zur Arbeit zu pendeln „Viele Beschäftigte verbringen mehr Zeit im Stau als bei ihrer Familie“, so Gantenberg.

Der Demonstrationszug startet um 10.15 Uhr am Bergbaumuseum. Angeführt wird der Zug von „Pentaton Percussion Projekt“, den Abschluss bildet der bunte Lkw der Gewerkschaftsjugend. Der Fahrrad-Korso fährt um 10.15 Uhr vom Parkplatz an der Springorumallee (Hausnummer 5) los. Um 11 Uhr beginnt die Kundgebung auf dem Rathausplatz.

Antifa ruft zur Vorabenddemo auf

Bereits für den Vorabend des Maitages gibt es wieder einen Aufruf von Gruppen des links-autonomen Spektrums zur „Revolutionären Vorabenddemo“. Daran beteiligten sich im vergangenen Jahr etwa 300 Menschen. Sie zogen durch die Innenstadt. Dabei kam es mehrfach zu gefährlichen Situationen, als Teilnehmer auf Dächer kletterten und dort sogenannte Bengalos zündeten. Besonders brenzlich wird die Situation vor einem Jahr am Schauspielhaus geschildert.

Auf Bildern im Internet sind deutlich Menschen auf dem Dach des Schauspielhauses zu erkennen, die Bengalos schwenken. Auf Anfrage teilte das Schauspielhaus mit, dass es aufgrund dieser Demonstration bei den Vorstellungen am 30. April verschärfte Kontrollen geben werde. Außerdem habe das Schauspielhaus einen Zugang zum Dach aus dem Gebäude heraus abgesichert. Weitere Angaben zu Sicherheitsmaßnahmen wollte das Theater nicht machen. Die Polizei teilte lediglich mit, dass auch in diesem Jahr eine solche Demo angemeldet sei.