Bochum/Dortmund/Frankfurt. . Mit der Bogestra-App auch Bustickets für Frankfurt kaufen? Künftig soll das gehen. Den Anfang machen sechs Verbünde mit einem Modellprojekt.

Vom kommenden Jahr an können Nutzer mit der Nahverkehrs-App ihrer Heimatstadt auch Tickets für Busse und Bahnen in anderen Städten kaufen. Sechs Verkehrsverbünde beginnen 2020 mit der Kooperation, nach und nach sollen weitere Städte dazukommen.

Lars Wagner vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Bogestra und DSW21 machen den Anfang

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Den Anfang machten sechs Verbünde: die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (Bogestra), die Dortmunder Stadtwerke (DSW21), die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) in Karlsruhe, der Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, die Verkehrsbetriebe in Stuttgart sowie der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), zu dem zahlreiche Landkreise und Städte rund um Frankfurt/Main gehören.

Auch München und Leipzig sind im Gespräch, dort liefen aber laut VDV noch die Entscheidungsprozesse. Auch die Deutsche Bahn sei Projektpartner. Ob sie allerdings schon ab 2020 mitmache, entscheide sich erst in den kommenden Monaten.

„Lokale“ Apps verknüpfen sich im Hintergrund

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So funktioniert das städteübergreifende Konzept: Die Apps der Verkehrsbetriebe verknüpfen sich im Hintergrund. Nach einem Update kann etwa ein Frankfurter in seiner RMV-App ein Ticket für einen Bus in Karlsruhe kaufen oder sich eine Stadtbahn-Verbindung in Stuttgart anzeigen lassen.

Zweiter Teil des „Mobility Inside“ genannten Projektes ist laut Wagner eine ganz neue App, in der auch Städte enthalten sind, die derzeit noch gar keine Nahverkehrs-Apps anbieten.

„Handyticket Deutschland“ als Vorgänger

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Das Projekt ist kein ganz neues: Die App „Handyticket Deutschland“ sei eine Art Vorgänger-Projekt des VDV, in dem Nutzer bereits jetzt Tickets für verschiedene Städte buchen können. Das Angebot stamme allerdings aus einer Zeit, in der Smartphones noch nicht verbreitet waren und lässt sich laut Wagner nicht so weiterentwickeln. (dpa)