bochum. . Sicherheitsleute und Polizei trennten Protestierer von der AfD-Veranstaltung. Einige Zwischenrufer wurden schließlich aus dem Saal geführt.

In der Dampfgebläsehalle neben der Jahrhunderthalle fanden sich am Freitagabend rund 60 AfD-Anhänger ein, um auf Einladung der Landtagsfraktion der AfD unter anderem über das Thema „Diesel retten“ zu diskutieren. Schon gut eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung versammelten sich knapp 200 Demonstranten vor der Halle, um gegen das Auftreten dieser Partei in Bochum zu protestieren.

Wie berichtet, hatte die Stadt zunächst versucht zu verhindern, dass es überhaupt zu dieser Veranstaltung am symbolträchtigen Ort neben der Jahrhunderthalle kommt. Doch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gab der AfD schließlich recht. Nachdem die Stadt auch mit ihrer Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht am Donnerstag gescheitert war, konnte die Versammlung wie geplant stattfinden.

20 Sicherheitsleute vor Ort

Schon am Freitagmorgen ließ die Bochumer Veranstaltungsgesellschaft den Bereich um die Halle absperren. „Wir haben rund 20 Sicherheitsleute, die diese Sperren bewachen“, so Geschäftsführer Andreas Kuchajda. Am Freitagmittag nahm er an einer „Sicherheitsbesprechung“ mit der AfD, deren Rechtsanwalt und der Polizei teil. Nachher wurde ein Mietvertrag abgeschlossen – „zu den marktüblichen Preisen“, wie Kuchajda der WAZ sagte.

Kurz nach 17 Uhr begann die Kundgebung. Mehrere Redner wiesen auf den „rechten und rassistischen“ Hintergrund der AfD hin. „Dagegen hilft Solidarität, Widerstand und Antirassismus“, so Ralf. D. Lange vom Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur. Für den Deutschen Gewerkschaftsbund Ruhr-Mark sprach Regionsgeschäftsführer Stefan Marx: „Uns geht es heute darum, Gesicht zu zeigen.“

© Socrates Tassos

Die Polizei hatte durch verschiedene Absperrmaßnahmen die beiden Gruppen deutlich voneinander getrennt. Die Demonstranten machten eifrig von ihren roten Trillerpfeifen Gebrauch, um die Teilnehmer des „Bürgerdialogs“ in der Dampfgebläsehalle entsprechend zu begrüßen. Als schließlich einige Demonstranten versuchten, ebenfalls in die Halle zu gelangen, wurden sie abgeblockt. Doch einigen gelang es, trotzdem in den Veranstaltungsraum zu kommen.

Der „Bürgerdialog“, wurde von der AfD-Landtagsfraktion NRW organisiert. Zwei AfD-Referenten aus dem Landtag wollten über Verkehrskonzepte, die Diesel-Frage und E-Mobilität sprechen.

Während der Veranstaltung dauerten die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei an. Schließlich mussten etwa 30 AfD-kritische Teilnehmer den Veranstaltungssaal verlassen, weil sie durch Zwischenrufe ihren Unmut geäußert hatten.