Bochum-Langendreer. . Kurdischer Verein nimmt „Teil-Schuld“ für Menschenauflauf am Ümminger See auf sich. Ein generelles Grillverbot wollen sie dadurch verhindern.
Über das drohende Grillverbot auf den Wiesen am Ümminger See wird nach wie vor viel diskutiert. Hintergrund: Da das Naherholungsgebiet am letzten März-Wochenende nahezu überlaufen war und sich einige Grill-Freunde nicht an die Regeln hielten, wollen sich nun Politiker von SPD und CDU für ein generelles Grillverbot am Ümminger See einsetzen.
Verein kann Überfüllung am See erklären
„Bitte nicht“ heißt es von Seite des Vereins Ronak, den kurdische Geflüchtete aus Syrien kürzlich gegründet haben. In einer Stellungnahme nennen Vereinsvertreter plausible Gründe dafür, dass der Ümminger See am Samstag, 30. März, derart überfüllt gewesen ist. Und nehmen dabei eine „Teil-Schuld“ auf sich.
„Ursprünglich wollten wir am 30. März anlässlich des kurdischen Neujahrsfestes, Newroz, eine Veranstaltung in Wattenscheid organisieren. Leider haben wir keinen Veranstaltungsort gefunden und die geplante Veranstaltung daher offiziell per Nachricht und auch auf unserer Facebook-Seite abgesagt“, heißt es in einem Schreiben an die Redaktion.
Abgesagtes Fest wurde einfach verlagert
Folge der Absage: „Die Menschen versammelten sich spontan am Ümminger See als öffentlicher Ort, um zu feiern und zu grillen. Obwohl wir nicht dazu aufgerufen haben, mussten wir feststellen, dass viele Leute von dem Vorhaben mitbekommen haben und ebenfalls zum Ümminger See kamen. Die wenigen unserer Mitglieder, die dort waren, konnten den Anwesenden nicht verbieten, dort zu sein, da es sich um einen öffentlichen Platz handelt.“
Entschuldigung für den Menschenauflauf
Dennoch – darauf legt der Verein Ronak großen Wert – hätten die Menschen sich während und nach dem Grillen darum gekümmert, dass jeder seinen Müll entsorgt und die Fläche sauber verlassen wird. Da man sich der sozialen Verantwortung bewusst sei, Flüchtlingen zu helfen und dafür zu sorgen, dass sie Gesetze einhalten und sich in die Gesellschaft gut integrieren, „möchten wir uns im Namen der Menschen entschuldigen, die spontan zusammenkamen“. Abschließend heißt es: „Wir möchten nicht, dass durch dieses Geschehen ein Grillverbot am Ümminger See ausgesprochen wird und Menschen, die mit Freunden und Familie dort zusammenkommen, auf das Grillen verzichten müssen.“