Hordel. . Durch eine zweite Eingangsklasse wird es eng in der Emil-von-Behring-Schule in Hordel. Nun wird ausgelagert. Eltern klagen über fehlende Infos.

Schon jetzt ist der Platz in der Emil-von-Behring-Schule am Teilstandort Hordel knapp bemessen. Und mit Beginn des Schuljahres wird es noch enger. Denn dann gibt es statt der erwarteten einen Eingangsklasse noch eine weitere. Doch die räumlichen Kapazitäten sind erschöpft. Als Lösung sollen Container aufgestellt werden.

„Viel mehr wissen wir nicht“, klagen die Elternvertreterinnen Meike Bödefeld und Philomena Piacenza über fehlende Informationen. Wie viele Container? Wo genau werden sie stehen und wie lange? Wie groß sind sie? Gibt es einen Wasseranschluss und Toiletten? Was kostet das alles? Fragen über Fragen, die den Eltern auf den Nägeln brennen – und auf die es bisher keine Antworten gab.

Sanierung nebenan startet 2020

Zudem kritisieren Meike Bödefeld und Philomena Piacenza, dass der Bedarf durchaus bekannt gewesen sei. „Schon seit zwei Jahren wird aus diesem Grund diskutiert, warum nicht das leer stehende Gebäude nebenan für die Schule saniert wird“, sagt Piacenza. Dort war bis vor zwei Jahren die Awo-Kita (heute Gahlensche Straße) untergebracht. Geplant ist, dort den OGS-Bereich der Schule unterzubringen. Dieser beansprucht aktuell einen Schultrakt – vier Klassenräume. „Doch es tut sich nichts“, ärgert sich Bödefeld.

Dieses Nebengebäude steht leer und soll saniert werden.
Dieses Nebengebäude steht leer und soll saniert werden. © Dietmar Wäsche

Stadt will Probleme endlich lösen

Stimmt nicht ganz. „Die Zentralen Dienste haben vor zwei Tagen den Container-Auftrag bekommen“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk. Er ist bemüht, Licht ins Dunkel zu bringen. Besagter Auftrag laute, über die Container Raum für zwei Klassen zu bieten. „Es werden neun bis zehn Container à 18 Quadratmeter sein, dazu einer, der als Eingangsbereich dient. Diese kosten für zwei Jahre 150.000 Euro“, sagt van Dyk. Wo die Container genau stehen werden, ob dort unterrichtet wird oder ob die OGS einzieht, sei noch gar nicht beschlossen. „Wir werden dahingehend noch Gespräche führen, mit Schulleitung, OGS und Eltern. Alle sollen sich äußern können“, verspricht van Dyk.

Stadt läuft der Entwicklung hinterher

Das Problem aus Sicht der Stadt schildert Peter van Dyk so: „Wir laufen der Entwicklung hinterher.“ Der Schulentwicklungsplan gehe von falschen Prognosen aus, was die Schülerzahlen betrifft. „Diese sind dramatisch anders als vorausgesagt. Und so hatten wir auch nicht mit so vielen Anmeldungen an der Hordeler Grundschule gerechnet.“ Dementsprechend habe auch der Rat im Juni 2018 keinen Handlungsbedarf für diesen Schulstandort gesehen.

Doch nun kommt es anders – und damit zur Container-Lösung, die sich die Eltern am ehesten direkt an der Schule vorstellen können. „Die hintere Tür wird eh nicht genutzt, dort könnte es gehen“, findet Philomena Piacenza. Den Vorplatz vor dem Nebengebäude hält sie für zu weit entfernt. Zumal dann ja noch die Baustelle während der Sanierung erschwerend hinzukommt. 2020 soll damit begonnen werden, teilt Peter van Dyk mit. Kosten: „Etwas mehr als eine Million Euro.“ Auch hier versucht van Dyk zu beruhigen: „Es wird kein Kind auf einer Baustelle unterrichtet bzw. betreut.“