Bochum. . Deep-Purple-Sänger Ian Gillan war der Topstar bei „Rock meets Classic“ im Bochumer Ruhrcongress. Auch weitere Rock-Heroen standen auf der Bühne.
Viele sind nicht mehr unter uns; bei anderen rückt der Abschied bedrohlich nahe: Die Rock-Heroen der 60er und 70er Jahre haben zur Ehrenrunde angesetzt. Höchste Zeit, sie und ihr Schaffen zu würdigen. „Rock meets Classic“ bietet dafür die perfekte Bühne. Angelehnt an die „Night of the Proms“, rollt ein 40-köpfiges Orchester den Soundteppich aus, auf dem die Helden der Ü-50-Generation an ihre größten Erfolge erinnern.
Schade, dass der Ruhrcongress am Sonntagabend bei Weitem nicht ausverkauft war. Denn eine Produktion dieser Güteklasse macht nur selten am Stadionring Station. Drei Stunden währt die Zeitreise, deren Protagonisten keine Tribute-Bands oder fragwürdige Nach-Nach-Nachfolger von Gründungsmitgliedern, sondern die Originale sind: Andy Scott von The Sweet („Blockbuster“) ebenso wie Kevin Cronin von REO Speedwagon („Can’t fight this Feeling“), Mike Reno von Loverboy („Turn me Loose“) ebenso wie Scott Gorham von Thin Lizzy („Whiskey in the Jar“).
„Smoke on the Water“ zum Finale
Opernsängerin Anna Maria Kaufmann setzt mit dem „Phantom der Oper“ klassische Akzente. Jeder Stargast singt vier Titel. Bei „Fox on the Run“ von Sweet wird gehüpft und getanzt. Luftgitarren werden malträtiert. „Als wenn man wieder 16 wär’“, schwärmt eine Mittfünfzigerin.
Höhepunkt: der Auftritt von Ian Gillan (73), als Sänger von Deep Purple eine Ikone der Rockmusik. Mit „Highway Star“ und „Black Night“ holt er, noch immer passabel bei Stimme, unvergessene Purple-Klassiker hervor. Beim Finale mit – was sonst? – „Smoke on the Water“ brodelt die Halle. Helden mögen altern. Rock’n’Roll bleibt unsterblich.
WAZ-Wertung: 5 Sterne