Langendreer. . Um Betten für die Besucher des Kirchentages in Dortmund zu finden, arbeiten die Gemeinden in Langendreer zusammen. Auch, um ein Signal zu senden.

Der Evangelische Kirchentag in Dortmund (19. bis 23. Juni) rückt näher. Doch noch immer gibt es nicht genügend Privatunterkünfte für den erwarteten Andrang an Besuchern. Rund 6000 Schlafplätze werden von der Kirche noch gesucht. Auch in der näheren Umgebung – wie in Langendreer.

Hier ist die Bettensuche zur Angelegenheit der Ökumene geworden. In Langendreer ziehen neben der evangelischen auch die katholische und die freie evangelische Gemeinde an einem Strang, um möglichst viele Menschen dafür zu begeistern, Kirchentags-Besucher bei sich aufzunehmen.

Werbung im Gemeindebrief

Im Gemeindebrief, über Aushänge, bei Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen wird bereits fleißig die Werbetrommel gerührt. Und es gibt auch schon erste positive Rückmeldungen, weiß Pfarrerin Caroline Peter, die „Kirchentags-Beauftrage“ der evangelischen Gemeinde Langendreer, zu berichten. „Es läuft gut an.“

Caroline Peter weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig möglichst kurze Wege für Kirchentags-Besucher sind. „Ich war schon oft selbst Teilnehmer und habe Kirchentage hinter mir, wo ich vom Bahnhof aus noch eine Stunde zu meinem Privatquartier laufen musste.“ Diese Sorge sehen die für Langendreer Verantwortlichen im Bochumer Osten (auch die Werner werden ausdrücklich mit angesprochen) nicht.

Perfekte Anbindung nach Dortmund

„Die Anbindung über die S-Bahn nach Dortmund ist perfekt“, findet Tim Linder, Pastor der freien evangelischen Gemeinde Bochum-Ost. Er hebt vor allem die abermalige gute ökumenische Zusammenarbeit der Langendreerer Gemeinden hervor. „Das Miteinander hier klappt ja ohnehin seit Jahren schon super“, sagt Linder.

Mit dieser gemeinsamen Bettensuche könne man erneut ein Signal in diese Richtung senden. Linder: „Darüber hinaus wollen wir natürlich Langendreer von seiner besten Seite und uns als gastfreundliche Menschen präsentieren.“

Gerne auch mit Frühstück

Interessierte wählen die „Schlummernummer“

Wer aktuellen Kirchentags-Besuchern ein Quartier anbieten möchte, wendet sich an die so genannte „Schlummernummer“ Tel. 0231/ 997 68 -200, schreibt eine E-Mail an schlafen@kirchentag.de oder registriert sich auf www.kirchentag.de/privatquartier .

Das Programm des 37. Evangelischen Kirchentages gibt es auf www.kirchentag.de .

Der letzte Evangelische Kirchentag im Ruhrgebiet fand 1991 statt. Damals noch verteilt auf Bochum, Dortmund und Essen. Diesmal konzentriert sich alles auf Dortmund. „Damals hat es in Langendreer im Schulzentrum an der Unterstraße ein Gemeinschaftsquartier gegeben“, erinnerst sich Pfarrer Thomas Vogtmann. Und Kollegin Caroline Peter weiß noch genau, dass sie damals bei einem Backstuben-Chef privat unterkam.

Gesucht werden echte Schlafplätze. „Also Bett, Liege oder eine Couch“, erklärt Caroline Peter. „Schön wäre auch, wenn den Gästen ein kleines Frühstück geboten würde.“ Alles ehrenamtlich. „Bespaßt werden muss aber niemand“, schiebt Caroline Peter noch hinterher. Einige Betten könnten auch über die Kernzeit des Kirchentages hinaus benötigt werden. „Ausländische Gäste reisen vielleicht schon etwas eher an und später wieder ab“, vermutet Peter.

Unterstützt werden die Gemeinden durch Stadtteilmanager Karsten Höser und Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD). Beide wollen die ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle nutzen, um für die Bettensuche zu werben. Damit es im Juni heißt: „Langendreer ist komplett ausgebucht“.