Wattenscheid. . Erneut sorgte ein Sturmtief für Chaos, diesmal war es „Franz“. Schon in der Nacht stellte die Bahn den Zugverkehr am Wattenscheider Bahnhof ein.
Erneut hat ein Unwetter in der Hellwegstadt für zahlreiche Einsätze der Rettungskräfte gesorgt – diesmal war es Tief „Franz“. Die Feuerwehr musste nicht nur in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ausrücken, auch im gesamten Tagesverlauf waren die Helfer unterwegs, um die Folgen des Sturms zu beseitigen. Viele Züge können bis Donnerstagfrüh nicht im Wattenscheider Bahnhof halten, da dort auf über 800 Meter Länge erst viel Holz beseitigt werden muss.
Bäume drohten umzustürzen
Drei große Bäume drohten bereits Dienstagabend an der Fritz-Reuter-Straße durch heftige Windböen umzustürzen. Die Feuerwehr setzt deshalb in der Dunkelheit eine Drehleiter am zehn Meter hohen Bahndamm ein, um die gefährliche Situation in den Griff zu bekommen. Aufmerksame Anwohner haben zuvor gemeldet, dass dort drei Laubbäume nicht mehr standsicher seien. Sie befinden sich im oberen Bereich der Bahnböschung, einige Baum- und Zaunteile liegen bereits auf der Fritz-Reuter-Straße.
Deutsche Bahn schaltet die Oberleitungen ab
Um die Sicherheit des Bahnverkehrs nach den Stürmen der letzten Tage zu gewährleisten, müssen viele Bäume beseitigt werden. „Dafür ist eine Abschaltung der Oberleitungsanlage nötig“, so eine Bahnsprecherin.
Der Streckenabschnitt in Wattenscheid ist deshalb gesperrt. Die S-Bahn sei nicht betroffen.
Der Löschzugführer der Feuer- und Rettungswache Wattenscheid teilt die Einschätzung der Anrufer. Er informiert sofort das Grünflächenamt und den Notfallmanager als Vertreter der Deutschen Bahn, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Die Straße wird umgehend gesperrt. Da der Zugverkehr auf der dortigen ICE-Schnellbahnstrecke gefährdet ist, müssen die Bäume gefällt werden. Die Bahn kann dazu aber kurzfristig keine geeigneten Mittel anfordern, weshalb sie die Feuerwehr um Unterstützung bittet. Mit Hilfe der Drehleiter der Wache Grünstraße sowie der Löscheinheiten Wattenscheid-Mitte und Stiepel wird der Bereich zunächst großflächig ausgeleuchtet. Dann werden die drei Bäume in der Nacht über die Drehleiter von der Krone abwärts jeweils stückweise abgesägt.
Die Lage bleibt gefährlich
Doch die Lage bleibt weiter gefährlich. Die Züge werden umgeleitet, um Bäume und Äste entlang der Bahntrasse zu beseitigen. Davon betroffen ist u.a. die Regionalexpress-Linie RE 6, deren Züge nicht mehr an den Bahnhöfen Wattenscheid und Bochum halten; sie fahren über Gelsenkirchen und Herne. Der RE 1 kann durch die Umleitung nur am S-Bahnhof Höntrop halten.
Wieder sind viele Helfer im Einsatz
Nach dem Großkampftag am Wochenende – allein in Wattenscheid gab es über 30 Einsätze – sind also erneut viele Helfer unterwegs. „Doch das ist kein Vergleich zum vergangenen Wochenende, so etwas wie am Sonntag hatten wir zuletzt im Januar 2018 mitgemacht“, betont Niko Halwer von der Freiwilligen Feuerwehr Höntrop.