Bochum. . Im Sommer geht Schulleiter Peter Spieckermann in den Ruhestand. Wenn er etwas an Grundschulen ändern könnte, wäre das die Klassengröße.

Diesen Sommer ist dann wirklich Schluss. Peter Spieckermann geht in Pension. 68 Jahre alt wird er sein, er ist im Juni 1951 geboren. Zweieinhalb Jahre länger als „nötig“ war er dann Lehrer, beziehungsweise Schulleiter. Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist er „Chef“ der Waldschule, einer Grundschule in Querenburg. „Ich habe es gerne gemacht“, sagt er. „Es war die richtige Entscheidung. Die Schüler haben mich jung gehalten.“

Viel wird dieser Tage über fehlende Lehrer an Grund- und weiterführenden Schulen diskutiert. Anfang des Jahres sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), dass in NRW etwa jede dritte Lehrerstelle an Grundschulen nicht besetzt sei. Von 3445 Stellen seien zum Jahresende 2018 noch immer rund 1100 offen gewesen. Ähnlich sieht es bei den Schulleiterstellen aus. An NRW-Grundschulen fehlen Hunderte Rektoren. Gut, dass Spieckermann länger gemacht hat. Wobei es für seine Stelle bereits Bewerber gibt.

Gebürtiger Bochumer kennt die Grundschulen

Er hat das ja auch nicht gemacht hat, um das System Grundschule zu entlasten. Natürlich aber kennt er das System bestens. Er kennt vor allem auch die städtischen Grundschulen in Bochum. Er ist Bochumer.

Geboren wurde er in Gerthe, er ging zur Volksschule Am Lenneplatz. Studiert hat er dann in Dortmund. Als einziger aus seinem Ausbildungsseminar kam er: nach Bochum. An der Waldschule war er zunächst Stellvertreter von Schulleiterin Sigrid Eiskirch. Das ist die Mutter des amtierenden Oberbürgermeisters Thomas Eiskirch.

Schülerzahl ist wichtig

Spieckermann differenziert das Thema Lehrermangel und Schulleitermangel. Natürlich sei bei den Lehrern Bedarf da. „Es könnten mehr Lehrer sein, keine Frage. Aber letztlich kommt es doch darauf an, wie viele Schüler ein Lehrer in einer Klasse sitzen hat.“ Kleiner sollten sie sein. In der Regel aber sitzen immer 30 Kinder in einer Klasse. Zudem habe sich im Laufe der Jahre das Tagesgeschäft verändert. „Wir haben viel mehr mit Erziehung zu tun. Die Eltern erwarten, dass wir uns um die Kinder kümmern. Es heißt dann oft: Gucken Sie mal, dass Sie die Kinder auf die Reihe bekommen.“

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28 Kinder pro Klasse

Das mit den kleineren Klassen ist immer wieder angedacht. An manchen Schulen in Bochum aber kann das nicht funktionieren. So läuft die Liboriusschule zweizügig, muss laut Stadt 56 Kinder aufnehmen. Die werden nahezu jedes Schuljahr erreicht. Das sind dann 28 Kinder pro Klasse. Da fällt es den Lehrern schwer, sich um jeden einzelnen Schüler zu kümmern.

Genau das aber hält Spieckermann für besonders wichtig. „Heute muss man differenzieren. Man kann nicht so wie früher alle gleich beschulen.“