Bochum. . Einsturzgefährdet ist ein Fachwerkhaus in Linden. Die Stadt sieht den Eigentümer in der Verantwortung. Nun hat sie Strafanzeige erstattet.

Nach dem neuerlichen Einsturz einer Wand an dem denkmalgeschützten Fachwerkhaus an der Nöckerstraße 15 in Linden in der vergangenen Woche hat die Stadt reagiert. „Wir haben gegen mehrere Personen Strafantrag wegen Baugefährdung erstattet“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.

„Wir werden es nicht akzeptieren, dass so mit denkmalgeschützten Gebäuden umgegangen und auf diese Weise versucht wird, Bauland zu erhalten“, so Sprenger. Es stehe der Verdacht im Raum, dass einige Personen aktiv, etwa durch das Entfernen von Balken, dazu beigetragen haben, dass das Haus teilweise eingestürzt sei.

Derzeit gibt es keinen Bauantrag

„Mit uns hat niemand von der Stadt Bochum gesprochen“, so Phillipp Hammann vom Hamburger Immobilienunternehmen Wast Develo auf die Frage, wie der Investor auf die rechtlichen Schritte der Stadt reagiert. Die Firma wurde Ende 2018 mit einer Vormerkung als künftige Eigentümerin des 1836 erbauten Fachwerkshauses samt Grundstück eingetragen. Beides war zuvor im Besitz der Familienglück Baukonzept. In dieser Zeit gab es einen genehmigten Bauantrag zum Ausbau einer Scheune auf dem Gelände unter der Berücksichtigung von Denkmalauflagen. Diese Genehmigung ist nicht mehr gültig. „Ein neuer Antrag wurde noch nicht gestellt“, so Stadtsprecher Peter von Dyk.

In der Nachbarschaft des Hauses regt sich derweil auch Unmut über die Stadt. Gärten können nicht betreten werden, das Gelände selbst sei nur unzureichend gesichert. „Das ist ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist“, so eine Anwohnerin. Und: „Aus dem alten Gemäuer kommt es zunehmend zu Geruchsbelästigungen. Keiner weiß, ob das nicht gesundheitsschädlich ist.“