Bochum. . Mehr als 1,75 Milliarden Euro Schulden drücken die Stadt Bochum. Immerhin: Erstmals seit acht Jahren hat sie Schulden abgebaut.

Zum ersten Mal seit acht Jahren sind die Schulden der Stadt gesunken. Ende 2017 stand sie bei Banken und Anleihebesitzern noch mit insgesamt 1,813 Milliarden n Euro in der Kreide. Ende 2018 waren es noch 1,756 Milliarden Euro, 57 Millionen Euro weniger.

Bemerkenswert ist dabei die Verschiebung der „Schuldenarten“. Während die Kommunalkredite, mit denen Investitionen in das Vermögen der Stadt – Straßen, Kitas, Schulen – finanziert werden und daher als „die guten Kredite“ gelten, um 80 Millionen Euro zugenommen haben, sanken die Kassenkredite, die „Überziehungskredite“ einer Kommune, im gleichen Zeitraum um 138 Millionen Euro.

Ziel ist ein weiterer Schuldenabbau

Unterm Strich steht, dass Bochum früher als erwartet mit dem Schuldenabbau begonnen hat. Der frühere Kämmerer Manfred Busch hatte erst für 2019 damit gerechnet. Doch vor allem gestiegene Einnahmen wegen der guten konjunkturellen Lage, aber auch Sparbemühungen der Verwaltung und gesunkene Kosten für die Flüchtlingsbetreuung haben den Prozess beschleunigt.

„Das Ziel ist ein weiterer Schuldenabbau“, sagt Kämmerin Eva Hubbert, auch über die Initiative für einen Teilerlass der Altschulden. Selbst ein Anstieg der Zinsen würde zumindest kurzfristig nicht automatisch zu einem Anstieg der Belastungen führen, da für einen Großteil der Kredite langfristig Vereinbarungen getroffen wurden. Ende 2018 lag das durchschnittliche Zinsniveau für Investitionskredite bei 1,45 Prozent, für Kassenkredite bei 0,64 Prozent.

Insgesamt ist die Zinsbelastung Bochums wegen des niedrigen Zinsniveaus seit Jahren rückläufig. Musste die Stadt 2008 noch 54 Millionen Euro Zinsen bezahlen, waren es 2018 lediglich 19,3 Millionen Euro.