Bochum-Hamme. Die Entscheidung über einen neuen Supermarkt an der Herner Straße hinter der Eisenbahnbrücke steht dahin. Was wird aus dem „Bergbau-Grill“?

Der Bergbau-Grill gegenüber dem Bergbaumuseum ist ein Kult-Imbiss. 1977 eröffnet, umweht heute noch 70er-Jahre-Flair die Bude an der Eisenbahnbrücke, in der Annegret Nebelung seit 42 Jahren die Stellung hält. Und das soll vorerst auch so bleiben.

Demnächst wird die Grill-Chefin 70, an die Rente denkt sie aber noch nicht. Die Liebhaber von Pommes, Currywurst, Jägerschnitzel und Co. wird’s freuen. An Gerüchten, wonach der Bergbau-Grill demnächst dem Neubau eines Aldi-Supermarktes weichen muss, ist nämlich aktuell nichts dran. „Das Thema kocht hier immer wieder mal hoch“, sagt Nebelung, „mit mir hat aber noch niemand gesprochen.“ Also geht sie davon aus, dass sie und ihr Büdchen bleiben.

Kein schöner Anblick

Dass sich im Beritt hinter der Eisenbahnbrücke etwas tun wird, steht dennoch im Raum. Seit über vier Jahren geistert die Idee eines Aldi-Neubaus nahe dem Schmechtingswiesental umher. Im Frühsommer 2014 machte der Discounter dicht, der in einem Gebäude direkt neben dem Imbiss untergebracht war. Seitdem gab es verschiedene Pächter, zuletzt den Kafka-Supermarkt. Der ist auch längst wieder zu, die Schaufenster sind verklebt – kein schöner Anblick.

Aldi-Filialen mit „Wohlfühlfaktor“

Als Vorzeigeobjekt für das neue Aldi-Filialkonzept mit frischen Backwaren und „Wohlfühlfaktor“ dient dem Essener Konzern die Zweigstelle an der Castroper Straße 206, die bereits umfassend modernisiert wurde.

Wie so etwas als Neubau aussieht, ist in Querenburg/Steinkuhl an der Markstraße zu sehen – hier musste vor einigen Jahren die angestammte Lokalität „Zum Grunewald“ einem top-modern Aldi-Markt weichen.

Vermessungsfirma hat schon Maß genommen

Ob der wuchtige Altbau an der Herner Straße 53-55 verkauft und/oder abgerissen wird, steht dahin. Tatsache ist, dass vor Wochenfrist eine Vermessungsfirma rund um das Gebäude und auf den dahinter liegenden Flächen Maß genommen hat – angeblich im Auftrag von Aldi.

Die Supermarktkette hat sich zuletzt nicht mehr zu ihren Plänen geäußert. Sollte es zu einem Neubau kommen, müsste neben dem Grundstück und dem Haus mit dem alten Aldi-Laden auch das Grundstück aufgekauft werden, auf dem die Imbissstube von Annegret Nebelung steht. Sie befindet sich auf Grund und Boden der Deutschen Bahn; die Güterzugstrecke Oberhausen-Dortmund führt in Hochlage direkt nebenan vorbei.

Nachbarschaft würde sich über Nahversorger freuen

Die Nachbarschaft in Hamme ist um einen Lebensmittel-Nahversorger sehr verlegen. Seit Aldi im Juni 2014 geschlossen hat, sind die Einkaufswege weit geworden. Der nächste Supermarkt ist „Netto“, ein guter Kilometer weiter nördlich auf der Herner Straße. Anlass für Veränderungen sind die Modernisierungspläne, die Aldi seit 2012 in seinen bundesweit 2430 Filialen umsetzt. Um den Einkauf kundenfreundlicher zu gestalten, setzt man nun auf „ein neues Lichtkonzept, frische Farben, breitere Gänge und eine weitaus übersichtlichere Warenpräsentation“, wie Aldi Nord betont.