Bochum. . An einem historischen Fachwerkhaus ist eine weitere Giebelwand eingestürzt. Der Eigentümer hat die Frist für ein Gutachten verstreichen lassen.
An dem historischen Fachwerkhaus an der Nöckerstraße 15 in Bochum-Linden ist am Mittwochmorgen eine weitere Wand eingestürzt. Das bestätigen die Polizei und die Feuerwehr. Das fast 200 Jahre alte, unbewohnte Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, war bereits am 8. Dezember 2018 teilweise eingestürzt. Es ist marode und zu großen Teilen in einem überaus schlechten Zustand.
Menschen wurden bei dem Einsturz offenbar nicht verletzt. Die Bochumer Rettungshundestaffel hat das Gelände, das abgezäunt ist, am Morgen von drei Hunden absuchen lassen und dabei niemanden gefunden.
Investor will Eigentumswohnungen errichten
Ein Investor aus Hamburg hatte das Bauernhaus vor wenigen Monaten gekauft; er will das Haus sanieren und dort Eigentumswohnungen errichten. Ob es dazu aber kommt, ist völlig ungewiss.
Zwei Statiker der Stadt haben sich am Vormittag ein Bild von der Lage gemacht. Der Teileinsturz sei eine Konsequenz aus dem vorherigen Einsturz, vermuten sie. Der vordere Teil des Gebäudes sei nun akut ebenfalls bedroht. Da das Gebäude aber weiträumig abgesperrt ist, bestehe keine Gefahr für die Anwohner.
Am heutigen Mittwoch (13.) wird es ein Treffen von Experten des Bauordnungsamtes und der Unteren Denkmalbehörde geben. Sie wollen über das weitere Vorgehen beraten.
Der Eigentümer war nach dem letzten Einsturz aufgefordert worden, ein Gutachten einzuholen, das Möglichkeiten der Wiederherstellung des Gebäudes aufzeigt. Die erste Version habe den Anforderungen der Stadt nicht genügt, so Stadtsprecher Peter van Dyk, die überarbeitete Version liege noch nicht vor. "Die Frist dafür ist gestern abgelaufen." Man werde nun anmahnen, das Gutachten kurzfristig nachzureichen. Denn das erklärte Ziel der Stadt bleibe weiterhin, das denkmalgeschütze Gebäude zu erhalten. (B.Ki./gls)