Bochum. . 3000 Studierende und Absolventen knüpften Kontakte im Bochumer Ruhrcongress. Gut standen die Chancen für Elektrotechniker und Informatiker.
Fast 3000 junge Menschen, vor allem Studierende und frische Absolventen, haben sich am Donnerstag auf den Weg in den Ruhrcongress gemacht. Aus Bochum und den anderen Ruhrgebietsstädten, aber auch von deutlich weiter weg. Es ist der zweite Tag des großen Automobilkongresses. Nach dem „Car-Symposium“ am Mittwoch folgte die Karrieremesse „Car-Connects“. Der eigentliche Grund, warum Veranstalter Ferdinand Dudenhöffer Größen wie den Daimler- oder VW-Vorstand nach Bochum holen konnte. „Die Firmen kommen, weil sie Leute für die Zukunft suchen.“
Alle großen Unternehmen auf einem Fleck
Zur Messe kamen auch Emma Shafir und Guruprasad Pacaniswami, die beide Maschinenbau an der Hochschule Düsseldorf studieren und sich unter anderem bei BMW und Daimler informierten. „Ich finde es sehr gut, dass hier wirklich alle großen Unternehmen auf einem Fleck sind“, sagte Pacaniswami, der gerade seinen Bachelor fertig macht. Deshalb hielt er Ausschau nach einem Unternehmen, in dem er seine Abschlussarbeit schreiben kann.
Aber nicht nur die großen Namen kamen zur Karrieremesse, auch Startups, also junge Unternehmen, hatten die Chance, neue Mitarbeiter zu finden. „Bei uns gibt es einen regen Zulauf an Absolventen und Praktikanten“, resümierte Tim Kohlmann, Geschäftsführer des Bochumer Unternehmens Auktora, das Dienstleister für die Entwicklung elektrischer Antriebs- und Fahrzeugtechniken ist. „Uns ist es wichtig, dass die Leute charakterlich zu uns passen und sich gut in unser Team einfügen.“ Deshalb sammelte er die Kontaktdaten seiner Gesprächspartner und entscheidet nach der Messe, wen er näher kennenlernen möchte. „Car-connects“ ist die erste Messe auf der Auktora vertreten ist.
Nach Gesprächen bewerben sich Teilnehmer initiativ
Im Gegensatz zur Firma Vogelsang & Benning, die seit Beginn dabei ist. „Es läuft ganz gut heute. Nachdem die Teilnehmer anfangs zurückhaltend waren, sind sie jetzt echt interessiert“, berichtete Mitarbeiter Daniel Wirth, der vor zwei Jahren selbst über die Messe ins Unternehmen kam: „Ich stand da gerade kurz vor meinem Abschluss. Nach der Messe habe ich mich beworben und wurde genommen“, sagte er. Interessanten Leuten legte er im Gespräch ans Herz, sich bei seinem Unternehmen initiativ zu bewerben – weil beispielsweise das Praktikum dann inhaltlich auf den Bewerber zugeschnitten werde.
Nach einem Fachpraktikum im Bereich Maschinenbau hat bei der „Car-Connects“ eine junge Studierende der TU Dortmund gesucht. Schon zuvor hatte sie sich überlegt, welche Unternehmen für sie interessant sind. Und gleich mehrere Visitenkarten bekommen, mit der Bitte sich zu bewerben. Trotzdem kritisiert die Frau, die ihren Namen nicht veröffentlichen wollte: „Es gibt hier viele Firmen, die nur nach Bewerbern mit Erfahrung suchen. Gerade bei den großen Konzernen und auch für Praktika. Was schwierig ist, weil man ja irgendwo seine ersten Erfahrungen machen muss.“
Messe gibt jungen Studierenden Orientierungshilfe
Veranstalter Ferdinand Dudenhöffer riet aber gerade Studierenden jüngeren Semesters, zur Messe zu kommen. „Sie dient dazu, einen Überblick zu bekommen, wie man sein Leben gestalten will. Und so sollte man auch sein Studium planen.“ Mit dem Automobilkongress war der Verkehrswissenschaftler insgesamt sehr zufrieden. „Es läuft gut“, meinte er. Für ihn aber auch für die Teilnehmer: „Der Erfolg ist abhängig vom Studiengang.“ Während bei Studiengängen wie der Betriebswirtschaftlehrer nur ein geringerer Teil Erfolg habe, bekämen gerade Informatiker und Elektrotechniker gleich mehrere Jobangebote.
>>> KARRIEREMESSE GIBT ES SCHON SEIT 2001
- 100 Unternehmen haben an der Karrieremesse teilgenommen – darunter Autohersteller und Zulieferer der Branche.
- Zu dem Angebot gehörten auch Bewerbungsfotos und eine Karriereberatung. Die Messe gibt es seit 2001. Sie findet auch in Stuttgart und München statt.