Bochum. . Nach einem Einbruch ist in der Kappskolonie in Bochum-Hordel ein Mann (68) gestorben. Offenbar ist das Opfer erstickt. Die Täter entkamen.
Nach einem Einbruch am späten Montagnachmittag (4.) in der Bochumer Kappskolonie ist ein 68-jähriger Mann gestorben. Nach ersten Ergebnissen der Obduktion starb der Mann durch Fremdeinwirkung. Die Rede ist von einem „nicht natürlichen Erstickungstod“.
Zwei Einbrecher waren laut Staatsanwaltschaft in das Haus an der Sechs-Brüder-Straße im Stadtteil Hordel eingedrungen. Laut Aussagen der Nachbarn war er seit 1965 Mitglied im Bürger-Schützenverein Hofstede-Riemke und dort zuletzt Kompanieführer der 2. Kompanie.
Einbrecher konnten entkommen
Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilen, seien zwei bislang noch unbekannte Täter gegen 15.25 Uhr in das Haus eingedrungen und dabei auf den Hauseigentümer (68) und dessen Bekannte (71) getroffen.
Die Männer hätten die beiden Opfer zu Boden gebracht und “die Räumlichkeiten sehr gründlich“ nach Bargeld und geldwerten Gegenständen durchsucht. Die Polizei spricht von einem „brutalen Vorgehen“ der Täter. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Frau eine Decke übergeworfen, darunter habe sie in furchtbarer Angst im Eingangsbereich des Hauses gelegen. Körperlich verletzt worden sei sie nicht.
Über die Art und die Höhe der Beute liegen bislang keine Erkenntnisse vor; außerdem ist noch unklar, ob es Aufbruchsspuren am Haus gibt. Die Einbrecher entkamen.
Als die Täter das Haus verlassen hatten, alarmierte die 71-Jährige gegen 17.50 Uhr die Polizei.
Opfer lag gefesselt auf dem Boden
Die eintreffenden Polizisten fanden den Hauseigentümer bäuchlings auf dem Boden liegend und gefesselt vor. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnten die Polizisten bei dem Mann keine Vitalzeichen mehr erkennen.
Auch der herbeigerufene Notarzt konnte trotz durchgeführter Reanimationsmaßnahmen nur noch den Tod des Bochumers feststellen.
Bewohner starb durch Fremdeinwirkung
Die Obduktion, die in der Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Essen durchgeführt wurde, ergab, dass der Mann erstickt ist – offenbar durch Fremdeinwirkung. Das Opfer habe zudem einige Rippenbrüche gehabt, die allerdings auch von den Reanimationsversuchen stammen könnten. Genauere Angaben zu den Todesumständen wollte der Staatsanwalt nicht machen, da es sich dabei um sogenanntes Täterwissen handele.
Die Bild-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass der Mann einen Herzinfarkt erlitten habe. Das konnte die Staatsanwaltschaft nicht bestätigen.
Geklärt werden muss laut Polizei noch, warum die Bekannte des Opfers erst zweieinhalb Stunden nach dem Überfall die Polizei benachrichtigt hat. Die Frau stehe unter Schock, heißt es, und konnte die Täter bisher nicht beschreiben. Im Laufe des Tages soll sie behutsam befragt werden. Noch am Mittag waren Beamte des Landeskriminalamtes vor Ort, um Spuren zu sichern.
Polizei will Passanten befragen
Am Nachmittag wollen Polizeibeamte Passanten am in Tatortnähe gelegenen Parkplatz des Nord-West-Bades befragen. Die Polizei bittet auch um telefonische Zeugenhinweise, unter 0234/ 909 -41 10 und -44 41 (Kriminalwache) – auch auf verdächtige Fahrzeuge, die auf dem Parkplatz abgestellt waren. Bis um fünf Uhr am Dienstagmorgen waren Beamte am Tatort, bereits um acht Uhr setzten sie die Arbeit fort.
Die Ermittlungen wegen Verdacht auf Mord und Raub mit Todesfolge haben Staatsanwalt Michael Nogaj und eine von Kriminalhauptkommissarin Daniela Stiens geleitete Mordkommission übernommen. Nogaj war auch im Mordprozess Rottstraße der ermittelnde Staatsanwalt.