Bochum. Die Stiepeler geben ihrem Stadtteil beim Freizeitangebot eine gute Note. Das überrascht nicht. Westenfeld schneidet dagegen am schlechtesten ab.

Das Ergebnis dieses Teils des Stadtteilchecks überrascht nicht. Stiepel vorne, Westenfeld ganz hinten. Abgeschlagen. Es geht um die Freizeitangebote und die Zufriedenheit der Stadtteilbewohner damit. Die Stiepeler geben da ihrem Stadtteil eine gute zwei. Westenfeld ist auch hier ein Vierer-Kandidat.

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In Stiepel gibt es inzwischen wieder einen größeren Weihnachtsmarkt, die Fliegenkirmes. Es gibt den Steinbruch, der zum Besuch einlädt, das Freizeithaus Kemnade, der Kemnader See, das Naturschutzgebiet Ruhraue Stiepel, den Bootsverleih Oveney und den Bochumer Golfclub, die Burg Stiepel natürlich. Stiepel und die Kemnade ist für alle Bochumer Naherholungsgebiet. Die Stiepeler haben halt die kürzeste Anreise.

Angebote sind ähnlich

In Wattenscheid-Westenfeld ist die „Wildnis für Kinder“ noch das größte Angebot und Stiepel mit der Kemnade ganz weit weg.

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Das Freizeitangebot für Senioren aber ist in beiden Stadtteilen ähnlich. Die Mitarbeiter der Seniorenzentren haben auch ähnliche Probleme. Johannes Bielawa aus dem Seniorenbüro Wattenscheid fasst es so zusammen: „Wenn keiner mitmacht, passiert auch nichts.“ Die Seniorenzentren können nur Angebote machen, Kurse und Veranstaltungen anbieten. Die Menschen müssen sich dann selber entscheiden, ob sie vorbeikommen.

Für Bielawa und seine Kollegin Sylvia Hornung im Seniorenbüro ist klar, warum Westenfeld bei der Frage nach dem Freizeitangebot so schlecht abschneidet. „Westenfeld hat keinen Geschäftscharakter, keinen Kern, wo man sich treffen und austauschen kann. Das sieht in Stiepel ganz anders aus.“

Dennoch mussten auch Nataliya Tikhonova und Sabine Böhnke-Egbaria in Stiepel erst einmal viel Überzeugungsarbeit leisten, um die Bürger dort zu aktivieren. „Die Stiepeler sind besonders“, sagt Tikhonova. „Sie wollen alles schon gebacken haben. Inzwischen haben sie verstanden, dass sie selber etwas investieren müssen. Und wenn sie ein Angebot haben wollen, dann müssen sie danach fragen.“ Dann versuchen Tikhonova und Böhnke-Egbaria es auch möglich zu machen.

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Bürgerbefragung

Genau wie Johannes Bielawa und Sylvia Hortung in Wattenscheid. „Wenn wir sehen, dass da Bedarfe sind“, sagt Bielawa, „dann machen wir etwas.“ So gibt es inzwischen auch in Wattenscheid Stadtteilspaziergänge. Dafür warb das Seniorenbüro mit 200 Karten. „Wir haben auch eine Befragung gemacht und wollten wissen, was die Bürger brauchen, um zufrieden im Stadtteil zu sein“, sagt Hortung. Es sei aber weiterhin schwierig, die Menschen im Westenfeld zu aktivieren. Gerade im Germanenviertel. Dort gibt es viele Hochhäuser. In ihnen leben viele Menschen mit Migrationshintergrund. „Sie hervor zu locken und zur Teilnahme zu bewegen“, sagt Johannes Bielawa, „ist schwierig.“