Bochum. 2900 Bochumer sind von der Pleite des Strom-Discounters BEV betroffen. Die Stadtwerke sichern die Weiterversorgung mit Strom und Gas zu.
Die Pleite des Strom-Discounters BEV betrifft 2900 Strom- und Gaskunden in Bochum. Das teilen die Stadtwerke mit und sichern die weitere Versorgung mit Strom und Gas zu.
Bundesweit 500.000 Kunden soll die „Bayerische Energieversorgung“ (BEV) beliefert haben. Jetzt meldeten die Münchener Insolvenz an. Durch gestiegene Energiebeschaffungskosten sei das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten, hieß es.
„Wir werden die betroffenen Bochumer Kunden in den nächsten Tagen kontaktieren. Versorgungsunterbrechungen muss niemand befürchten“, versichert Frank Thiel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum. „Gemäß den gesetzlichen Vorschriften überführen wir die Kunden zunächst automatisch in die sogenannte Ersatzversorgung und sorgen damit für eine lückenlose Energiebelieferung.“ Die Ersatzversorgung entspreche preislich dem Stadtwerke-Basistarif.
„Die günstigen Preise mancher Anbieter erscheinen auf den ersten Blick verlockend. Doch zeigen Beispiele wie Flexstrom oder Teldafax, dass sich solche Geschäftsmodelle nicht rechnen“, warnen die Stadtwerke. Leidtragende seien am Ende die Kunden, die oft ihre Jahresbeiträge als Vorauszahlung geleistet haben und nun um ihr Geld bangen müssen.
Sprechstunde am 7. Februar
„Wir ahnten schon Böses, nachdem sich BEV-Kunden zuletzt über drastisch erhöhte Grundpreise beschwert hatten“, berichtet Uta Wippermann-Wegener, Energieberaterin der Bochumer Verbraucherzentrale. Seit der Nachricht über die Insolvenz wenden sich etliche Kunden an die Beratungsstelle. Der erste und wichtigste Rat der Experten: „Überweisen Sie kein Geld mehr auf die Konten der BEV. Widerrufen Sie Sepa-Lastschriftmandat, am besten per Einschreiben.“ Angst, ohne Strom und Gas dazustehen, müsse niemand haben, weil die Stadtwerke als Grundversorger einspringen.
Kurzfristig richtet die Verbraucherberatung am Donnerstag, 7. Februar, eine offene und kostenlose Sprechstunde zur BEV-Pleite ein. Von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 17.30 Uhr geben Uta Wippermann-Wegener und ihre Kolleginnen Marina Steiner und Claudia Wilmer an der Großen Beckstraße 15 Auskunft.