Bochum. . James Bond kehrt zurück: Um den Geheimagenten rankt sich eine Ausstellung in der Bochumer City. Die hätten auch die Wattenscheider gerne gehabt.

James Bond kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Na ja, nicht ganz, wettern 007-Fans in Wattenscheid und schießen in den sozialen Medien seit Tagen gegen die BO-Marketing GmbH.

Rundgang durch die Bond-Ausstellung "In geheimer Mission" in Bochum

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    Warum, fragen sie, läuft die Bond-Ausstellung in der Bochumer City, obwohl der Geheimagent in Wattenscheid geboren wurde?

    Ausstellung in ehemaliger Damen-Boutique

    An der „Alten Freiheit“, mitten drin im Ortskern von Old Wattsche (die Freiheitstraße erinnert daran), sei Baby James am 11. November 1920 zur Welt gekommen. So fabuliert der britische Autor John Pearson in seiner 1973 verfassten, naturgemäß frei erfundenen Biografie des Roman- und Filmhelden James Bond.

    „In geheimer Mission – Der Spion, der aus Wattenscheid kam“, heißt folgerichtig die Ausstellung rund um 007, die ab heute im leerstehenden Ladenlokal einer ehemaligen Damen-Boutique an der Kortumstraße 49 zu sehen ist.

    Die Autos sind keine Originale

    Warum nicht in Wattenscheid? In Bonds „wahrer“ Heimat? „Ursprünglich wollten wir nach Wattenscheid“, beteuert Mario Schiefelbein, Chef der Bochum Marketing GmbH, die die Ausstellung zusammen mit dem Journalisten und Bond-Sammler Siegfried Tesche veranstaltet. Doch trotz intensiver Suche sei es nicht gelungen, geeignete Räume im Zentrum zu finden. Deshalb Bochum-City. „Auch das passt“, meint Schiefelbein.http://funke-cms.abendblatt.de:8080/webservice/thumbnail/article/216339285

    Eingefleischte Bond-Fans werden die 6,6-Kilometer-Distanz zwischen Freiheit- und Kortumstraße verschmerzen. Tapfer müssen sie gleichwohl sein. Anders als in den ersten Ankündigungen vermittelt, sind die präsentierten Flitzer wie der Sunbeam Alpine aus „Dr. No“ und der Lotus Esprit aus „Der Spion, der mich liebte“ sowie der Mini-Hubschrauber aus „Man lebt nur zweimal“ keineswegs Film-Originale, sondern – wenn auch höchst seltene – baugleiche Modelle.

    Roger Moore auf Leinwand

    Authentische Bond-Geschichte(n) immerhin erzählen eine Yamaha aus „Sag niemals nie“, ein Düsenrucksack aus „Feuerball“ und zahlreiche Kostüme, darunter ein Raumanzug aus „Moonraker“ (siehe Bericht im WAZ-Hauptteil).

    © Ingo Otto

    Zu den ersten Besuchern wird heute Wolfgang Gaffke zählen. Der 69-jährige ist als Hobby-Schauspieler und -künstler großer Musik- und Kinoliebhaber und hat etliche Pop- und Leinwandgrößen auf Gemälden verewigt. Von Michael Jackson bis Götz George: Daheim an der Constantinstraße finden sich über 100 Kunstwerke – die meisten mit den Original-Namenszügen, die der gelernte Dekorateur am Rande von Veranstaltungen ergatterte, bei denen die Prominenten zu Gast waren. So auch vom 2017 verstorbenen Bond-Darsteller Roger Moore, der sein Airbrush-Konterfei vor 20 Jahren am Rande einer Preisverleihung in Köln mit seinem Autogramm veredelte.

    Bis zu 10.000 Besucher werden erwartet

    Platz in der Ausstellung, wie vom Hofsteder erhofft, findet das Werk nicht. Für mehr als ausreichend halten die Macher die Requisiten und Sammlerstücke, die in dieser Zahl und Qualität erstmals gezeigt werden und die Herzen der Bond-Fans höher schlagen lassen sollen.

    5000 bis 10.000 Besucher, sagt Mario Schiefelbein, werden bis Ende März erwartet. Die Wattenscheider sind besonders herzlich willkommen.

    Acht Euro Eintritt

    Die Bond-Ausstellung an der Kortumstraße 49 ist bis 31. März geöffnet: montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Eintritt: acht Euro, Kinder bis 14 Jahre fünf Euro.

    Aus Anlass der 007-Schau zeigt das Capitol-Kino im Februar/März die vier Bond-Filme mit Daniel Craig. Kino und Ausstellung kosten im Paket zwölf Euro.