Bochum. . Die Bochumer Hildegardis-Schule war eine der ersten, die einen deutsch-französischen Zweig anbot. Seit 20 Jahren gibt es dort auch das AbiBac.
Zweisprachigkeit als wichtiger Bestandteil der europäischen Zusammenarbeit. Das lehrt die Hildegardis-Schule, die seit 40 Jahren einen bilingual deutsch-französischen Zweig anbietet. Die Schule war 1979 eine der ersten. Seit 20 Jahren bietet sie zudem als einzige Schule in Bochum das „AbiBac“ an. NRW-weit gibt es zwölf weitere Schulen.
Schüler können am Hildegardis-Gymnasium neben dem deutschen Abitur auch das französische Baccalauréat machen. Vorausgesetzt sie haben den bilingualen Zweig eingeschlagen. Und vorausgesetzt, sie sind bereit, eine weitere Belegpflicht bei den Abiturfächern einzugehen und eine zusätzliche mündliche Abiturprüfung zu machen. Aber wieso nehmen Schüler diesen Aufwand in Kauf?
Tristan Wulff ist dieses Jahr einer der Absolventen, der seit der siebten Klasse bilingual unterrichtet wird. „Es ist etwas mehr Aufwand, aber ich habe das Gefühl, dass ich mit dem Pensum gut zurechtkomme. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Französisch fiel es mir auch leichter, Englisch zu lernen. Man hat einfach ein viel tieferes Sprachgefühl.“ Vor allem im Studium bringe ein französischer Abschluss viel. Die deutsch-französische Hochschule (DFH) bietet mehr als 180 Studiengänge an, die binational in Deutschland und Frankreich studiert werden. Auch durch die Schüler-Austausche, zum Beispiel nach Lyon, profitieren die Schüler sehr. Oft entstehen jahrelange Freundschaften nach Frankreich.
Viele Vorteile auch in der Zukunft
So wie bei Lukas Tanner. Er absolvierte als einer der ersten 1999 das AbiBac, studierte danach Maschinenbau, zwei Jahre davon in Frankreich. „Selbst als Ingenieur profitiere ich von meiner bilingualen Ausbildung. Linguistik ist in meinem Beruf als Patentanwalt sehr wichtig, durch mein Französisch fällt mir vieles leichter. Zum Beispiel der Umgang mit französischen Partnern“, sagt er. Man habe als Deutscher eine gewisse Verantwortung in Europa, vor allem gegenüber Frankreich. Sie seien ein sehr enger und wichtiger Handelspartner. „Europa steht für interkulturelle Horizonterweiterung und durch die Zweisprachigkeit setzen wir uns über Grenzen hinweg.“
Das hört Daniela Wingenfeld gerne. Sie koordiniert den deutsch-französischen Zweig, unterrichtet selber Französisch in einer bilingualen Klasse. „Diese Ausbildung lehrt die Schüler Offenheit und Neugierde. Wir legen hier nur den Samen in die Erde. Was die Schüler in ihrer Zukunft damit machen, ist ihre Entscheidung.“
>>> Jubiläumswoche findet im März statt
Vom 11. bis zum 15. März wird zur Feier des 40-jährigenJubiläums an der Hildegardis-Schule eine Jubiläumswoche veranstaltet. Diese endet am Freitag (15.) mit einem Festakt in der Schule ab 17 Uhr, zu dem auch Ehemalige eingeladen sind.
Interessierte Ehemalige können sich bis zum 15. Februar anmelden: bilingualhgs@gmx.de