Bochum. Wegen eines Warnstreiks bleiben viele Kitas am Dienstag (29.) geschlossen. Eltern müssen sich um Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder kümmern.
Die Eltern von mehr als 1000 Kindern müssen sich am kommenden Dienstag (29.) um Betreuungsmöglichkeiten kümmern. Die Gewerkschaft Verdi hat in der Tarifauseinandersetzung mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) NRW an diesem Tag zu einem Warnstreik aufgerufen. Deshalb wird ein Großteil der 28 Awo-Kindergärten mit insgesamt fast 2000 Kindern in der Stadt voraussichtlich geschlossen bleiben.
„Schon jetzt steht fest, dass 15 Kitas am Dienstag nicht öffnen werden“, sagt Verdi-Gewerkschaftssekretärin Agnes Westerheide. „Aber das wird sich noch steigern.“ Da zahlreiche Awo-Beschäftigte in der Gewerkschaft organisiert sind, rechnet sie mit einer hohen Streikbeteiligung. Verdi haben alle Eltern in einem Elternbrief bereits über die Lage informiert.
Notfallbetreuung rechtzeitig anmelden
Wer die Notfallbetreuung an einem der drei genannten Standorten in Anspruch nehmen möchte, der muss sie, so die Awo, bis Montag, 15 Uhr, bei der jeweiligen Einrichtungsleitung angemeldet haben. Die Platzvergabe erfolge nach Zeitpunkt der Meldung.
Für den Streiktag gelte außerdem noch die Notfallrufnummer 0234/50758-0.
Betroffen sein werden von dem Warnstreik aber nicht nur Kindertagesstätten, sondern auch der Offene Ganztag an zahlreichen Schulen, vier Seniorenzentren, in denen lediglich ein Notdienst arbeiten werde, eine Werkstatt für Behinderte, Beratungs- und Verwaltungsstellen. Westerheide: „Ich habe für Dienstag sechs Busse bestellt.“ Sie rechnet mit bis zu 300 Warnstreik-Teilnehmern allein aus Bochum. Sie treffen sich am Dienstag früh morgens in der Verdi-Geschäftsstelle an der Universitätsstraße und fahren von dort zur zentralen Kundgebung nach Düsseldorf. Dort ist die zweite Verhandlungsrunde in dem Tarifstreit angesetzt.
Verdi fordert zehn Prozent mehr Lohn und damit „eine Angleichung der Löhne an das Lohnniveau im öffentlichen Dienst“. Die Awo bietet bislang sieben Prozent verteilt über eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren.
Awo richtet Notfallgruppen ein
Erstmals beteiligen werden sich an dem Streik auch Mitarbeiter des Offenen Ganztags, so die Gewerkschaftssekretärin. Deshalb könnten auch die Eltern von Hunderten Schulkindern, die nachmittags nicht betreut werden, von dem Warnstreik betroffen sein. Die Awo ist im Unterbezirk Bochum/Herne an insgesamt 30 Schulen mit einem OGS-Angebot vertreten.
Die Awo arbeitet derweil an Notfallplänen. Für berufstätige Eltern, die am Dienstag keine andere Betreuungsmöglichkeit finden, richtet sie drei Notfallgruppen in den Kitas Braunsberger Straße, Dr.-C-Otto-Straße und Schulstraße in der Zeit von 8 bis 14 Uhr ein. Auch in den Offenen Ganztagsschulen sollen Notbetreuungen eingerichtet werden, so Awo-Sprecher Christopher Becker. Die Schulen und Eltern seien über den Warnstreik bereits informiert worden.