Bochum. . „Expanded“ heißt die aktuelle Ausstellung in der Sammlung Moderne. Sie richtet den Blick auf Neuerwerbungen und Schenkungen des RUB-Museums.

„Expanded“ – ausgebaut – präsentiert sich die Sammlung Moderne in den Kunstsammlungen der Ruhr-Uni. Direktorin Friederike Wappler ist stolz auf die in den letzten Monaten bereitgestellten Neuanschaffungen, die die Kollektion des RUB-Museums um aktuelle Tendenzen der Bildenden Kunst bereichern.

Die Aufforderung, die Sammlung kontinuierlich zu erweitern, war eine der Voraussetzungen für das Zustandekommen des Museums. „Die Sammlung geht auf eine Schenkung des Kunstkritikers Albert Schulze Vellinghausen zurück. Er legte 1967 den Grundstock und hat bestimmt, die Kollektion weiter auszubauen“, weiß Friederike Wappler. Eine Stiftung des Verlegers Paul Dierichs ermöglichte kurz nach der Eröffnung des Museums auf dem Campus 1975 den Ankauf weiterer hochkarätiger Skulpturen und Objekte.

Die Mittel sind begrenzt

„Seither ist die zeitgenössische Exposition mit Werken von Künstlern wie Josef Albers, Alberto Giacometti, Donald Judd, Bruce Nauman, Gerhard Richter und Cy Twombly ständig fortgeschrieben worden“, so Wappler. Und das soll auch so weitergehen, einen Stillstand der Sammeltätigkeit möchte niemand. Aber die Mittel sind begrenzt, der Jahresetat für Neuanschaffungen liegt im untersten fünfstelligen Euro-Bereich; für solche Summen gibt es auf dem überteuerten Kunstmarkt nichts wirklich Maßgebliches. Umso wichtiger sind für öffentliche Museum wie das der RUB Schenkungen von Künstlern. Das war auch jetzt der Fall. „Über gute Kontakte konnten wir manches erwerben, was eigentlich für uns ,unbezahlbar’ wäre“, sagt Wappler.

„Die Anschaffung wurde über persönliche Drähte möglich“

Dr. Friederike Wappler, wissenschaftliche Leiterin des Kunstmuseums/Sammlung Moderne der Ruhr-Universität.
Dr. Friederike Wappler, wissenschaftliche Leiterin des Kunstmuseums/Sammlung Moderne der Ruhr-Universität. © Ingo Otto

Besonders stolz ist die Museumschefin auf eine Arbeit von Franz Erhard Walther, die der weltweit renommierte Künstler „in situ“, also speziell für die Örtlichkeiten des RUB-Museums, realisiert hat. „Die Anschaffung wurde über persönliche Drähte möglich“, sagt Wappler.

Ähnliches gilt für die weiteren Arbeiten, die die Sammlung ergänzen: Gemälde von Katharina Grosse und Lars Breuer, Druckgrafiken von Barbara Grosse, Fotografien von Elisabeth Neudörfl, Videos von Nico Joana Weber und Susanne Weirich sowie konzeptionelle Arbeiten von Sebastian Freytag und Philipp Goldbach. „Alle verweisen auf vergangene, die Sammlung Moderne reflektierende und kommentierende Ausstellungen“, sagt Wappler. Sie stehen damit exemplarisch für individuelle Positionen der Gegenwartskunst und schreiben sie gleichzeitig in die Zukunft fort. Ganz so, wie es die Gründergeneration des RUB-Museums es wollte.