Bochum. Alexa beantwortet auch Fragen zu Bochum. Der Sprachassistent steht an verschiedenen Stellen in der Stadt. Der im Bürgerbüro wird kaum befragt.
Geht es nach den Mitarbeitern im Bürgerbüro im Rathaus, wäre Alexa schon weg. Seit Mitte des vergangenen Jahres steht sie, wenn man ins Bürgerbüro rein kommt, links. Das muss man wissen, sonst übersieht man sie leicht, weil der Tresen zur Anmeldung rechts ist. Alexa steht auf einer Bo-Marketing-blauen Stele, unter Plastik, damit sie vor zu neugierigen Händen geschützt ist. An der Wand dahinter hängt der Hinweis, dass Gespräche aufgezeichnet werden können. Glaubt man den Mitarbeitern, wird sie nicht oft genutzt. Kinder würden manchmal Fragen fragen. Ansonsten steht sie da. Stumm, auf blauer Stele, unter Plastik, irgendwie nutzlos. Dabei kann sie ganz viel.
Sprachassistent auf Stelen
Alexa ist ein sogenannter Smart Speaker. Ein sprachgesteuerter, internetbasierter intelligenter persönlicher Assistent des US-amerikanischen Unternehmens Amazon.
Seit Juli 2017 kann Alexa auch gezielt Fragen zur Stadt Bochum beantworten. Bo-Marketing betrat damit Neuland. Bochum war die erste Stadt, die einen eigenen „Skill“ hatte. Zunächst konnten den nur Menschen nutzen, die eine Alexa daheim haben. Mitte des vergangenen Jahres wurden dann die Sprachassistenten auf Stelen an neuralgischen Punkten der Stadt aufgestellt: im Planetarium, im Tierpark, der Touristinfo und eben auch dem Bürgerbüro.
Pionier-Arbeit in Bochum
„Wir gehen dahin, wo Leute sind“, sagt Christian Gerlig, Bo-Marketing-Pressesprecher. „Wir wollen sehen, wie die Menschen reagieren und unser Angebot bekannter machen.“ Deshalb werden die Alexas wandern. Im Planetarium steht schon keine mehr. „Da hatten Kinder Zucker in die kleinen Öffnungen gesteckt“, sagt Gerlig. Und auch das Bürgerbüro wird wohl bald wieder Alexa-frei sein.
Das, was Alexa kann, ist umfangreicher geworden. Gab es zunächst Hinweise auf Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten und Hotels in der Stadt, gibt es nun die Möglichkeit, sich gesprochene Beiträge anzuhören. Zum Beispiel zum Thema Starlight Express, Urbanatix, Bochum total oder dem „Fliegenden Weihnachtsmann“. „Auch da probieren wir aus“, sagt Gerlig. „Wir wollen Pioniere sein und mit neuen Medien arbeiten.“
4000 Nutzer bislang
Seitdem es den Bochum-Skill gibt, haben ihn 4000 Menschen genutzt. 10.000 Fragen haben sie gefragt. Wonach sie fragen, kann der Anbieter des Skills herausfiltern, ohne dabei Personendaten zu erfassen. In 35 Prozent der Fälle wurde nach Veranstaltungen gefragt, in 30 Prozent nach Allgemeinem zu Bochum, in 16 Prozent nach Ausgehmöglichkeiten. Was die Menschen im Tierpark, dem Planetarium oder eben dem Bürgerbüro Alexa gefragt haben, lässt sich dagegen nicht erfassen.