Bochum. Die HSG Bochum baut ihr Angebot an Studiengängen weiter aus. Ab dem Wintersemester 2019 bildet die Hochschule nun auch Pflegelehrkräfte aus.
Die große Feier kommt noch. Am 8. November feiert die Hochschule für Gesundheit offiziell mit einem Festakt das zehnjährige Bestehen. Zum Jahresauftakt stand zunächst der Neujahrsempfang an. Es war quasi ein Probelauf für das Fest zum Jahresende. Bei dem wird es voraussichtlich genau wie beim Neujahrsempfang um zwei Dinge gehen, die sich seit der Gründung für die und an der Hochschule nicht geändert haben: Die ersten fünf Studiengänge der Hochschule sind immer noch Modell-Studiengänge und die Anzahl der Studiengänge wächst stetig.
Ab dem Wintersemester 2019/2020 soll es an der HSG einen Master-Studiengang in der Pflegepädagogik geben. „Darüber hinaus wird es einen neuen Studiengang zu Gesundheitsdaten und Digitalisierung geben“, sagte HSG-Präsidentin Anne Friedrichs.
Vielzahl von Daten eröffnet neue Möglichkeiten
Das Thema habe mittlerweile auch die gesundheitliche Versorgung erreicht, sagte Dr. Wolfgang Deiters, an der HSG Professor für Gesundheitstechnologien. „Anwendungen in der Medizintechnik, der Telemedizin oder durch Fitness-Tracker und andere tragbare Messgeräte führen zu großen Mengen gesundheitsrelevanter Daten.Sie haben ein enormes Potential zu einer Verbesserung von Prävention, Therapie und Rehabilitation. Durch diese Daten entstehen neue Möglichkeiten. Zum Beispiel für eine personalisierte Medizin oder auch für eine zielgruppenspezifische Gesundheitsversorgung.“
Minister beim Neujahrsempfang
Beim Neujahrsempfang richtete sich Anne Friedrichs erneut an die Bundespolitik. Die Zeiten des Ausprobierens in den Studiengängen der Therapieberufe müssten vorbei sein. „Die Ergebnisse der NRW-weiten Evaluation der Modell-Studiengänge in der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zeigen ebenso wie in der Hebammenkunde und Pflege eindeutig, dass die Studiengänge funktionieren.“ Die Therapieberufe müssten zeitnah in Regel-Studiengänge überführt werden. Die Weichen in der Pflege zur akademischen Ausbildung seien bereits im neuen Pflegeberufegesetz gestellt.
Hauptredner des Neujahrsempfangs war Karl-Josef Laumann. Der NRW-Gesundheitsminister betonte, wie wichtig es sei, mehr Pflege-Lehrkräfte zu haben, um Fachkräfte ausbilden zu können. Mit dem NRW-Wissenschaftsministerium und den Hochschulstandorten sei das Gesundheitsministerium im Gespräch. „Wir müssen in NRW Geld zur Verfügung stellen, um weitere Studienplätze für Master-Studiengänge in der Pflegepädagogik anbieten zu können.“ Eben auch an der HSG. Die Hochschule lobte der Minister. „Für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung benötigen wir gute therapeutische und pflegerische Konzepte. Neue Erkenntnisse müssen in die Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe einfließen. Es gibt eine Hochschule, die sich darum kümmert, und das ist die HSG Bochum. Das, was hier passiert, ist ein großer Beitrag zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems.“
>> ZUSAMMENARBEIT MIT DER RUHR-UNI
Zusammen mit der Ruhr-Uni hat die HSG erstmalig die „Bochumer IPE-Gespräche“ veranstaltet. IPE steht für Inter Professional Education, also für die interprofessionelle Bildung.
Die Tagung soll Forum für interprofessionell Lehrende und Interessierte der Medizin und Gesundheitsfachberufe sein.