Bochum. . Viele Menschen werden übergewichtig, weil sie die Nahrung nicht mehr ausreichend verbrauchen können. Es entsteht ein größeres Sterberisiko.
Endlich ein paar überflüssige Pfunde loszuwerden, gehört zu den typischen Neujahrs-Vorsätzen. „In Bochum scheint das nicht so gut zu klappen“, sagt Stefanie Weier von der Krankenkasse IKK classic. Waren bei der Mikrozensusbefragung 2005 noch 50,3 Prozent aller über 18-jährigen Einwohner in Bochum übergewichtig, lag ihr Anteil 2017 bereits bei 54,8 Prozent.
Bei den Männern stieg die Zahl von 59 auf 62,8 Prozent, bei den Frauen von 42,2 auf 47 Prozent. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesland stieg der Anteil der Übergewichtigen von 49,4 auf 53,4 Prozent.
Immer weniger körperliche Arbeit
Weniger körperliche Arbeit, wachsende Motorisierung sowie eine hochwertige Ernährung führten zwar zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen, schreibt die Krankenkasse. Andererseits führe diese Entwicklung dazu, dass sich die Menschen immer weniger bewegen und mehr essen. Der Körper könne die Energie aus der Nahrung nicht verbrauchen. Erste Beschwerden bei Übergewicht: Kurzatmigkeit, Schwitzen sowie Kreuz- und Gelenkschmerzen. Gefährlicher sind die Folge- und Begleitkrankheiten wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten und Diabetes Typ 2.
Auch psychosoziale Beschwerden wie Angststörungen, vermindertes Selbstbewusstsein, soziale Isolation, Partner- und Berufsprobleme können auftreten. „All diese Krankheiten führen dazu, dass Übergewichtige ein deutlich höheres Sterberisiko als normalgewichtige Personen aufweisen“, warnt Weier.
Als übergewichtig gelten laut Weltgesundheitsorganisation Menschen ab einem Body-Mass-Index von 25, ab 30 spricht man von Adipositas. Danach gilt ein 1,80 Meter großer Mann ab 81 Kilogramm als übergewichtig und ab 97 Kilogramm als stark übergewichtig.