Bochum. . Bochums Bäder sollen durch verlängerte Öffnungszeiten und Investitionen attraktiver werden. Ein Kommentar von WAZ-Redakteur Jürgen Stahl.

Als Bäderchef in Köln galt Berthold Schmitt als knallharter Sanierer. Als oberster Bochumer Bade-Meister wird er diesem Ruf gerecht – jedoch anders als befürchtet. Statt den Bädern durch immer neue, stets als alternativlos verkaufte Kürzungen das Wasser abzugraben, beherzigt Schmitt das exakte Gegenmodell: Strategie statt Streichen; Einnahmen generieren statt Besucher abschrecken.

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Um satte 30 Prozent werden die Öffnungszeiten ausgeweitet. Ohne neue Planstellen. Allein aus Bordmitteln. Ab nächster Woche können wir Bochumer am Wochenende, wenn Familien Zeit haben, sensationellerweise auch nachmittags ein Bad besuchen. Alsbald sollen aus den tristen Badeanstalten attraktive Ausflugsziele werden.

Schmitt, in seiner marktwirtschaftlichen Ausrichtung mehr Firmen- denn Behördenlenker, setzt darauf, dass die Bürger mitziehen und die erweiterten Zeiten annehmen. Der Mann geht Risiko. Bleibt der Zuwachs aus, könnte auch der Chef-Sanierer baden gehen.