Bochum. Es schien die perfekte Weihnachtsgeschichte zu sein – vom Magier, der in Bochum sein Glück fand. Nun gibt es aber mehr Schmerz als Herz.
Dies sollte eine klassische Weihnachtsgeschichte werden. Herzerwärmend. Anrührend. Mit erstaunlichem Beginn und glücklichem Ende. Kündend von einem Zauberer aus Bayern, der in Bochum die Magie der Liebe entfacht. Daraus wird kurzfristig nichts. Keine Lovestory. Kein Happy End. Schmerz statt Herz. Erzählenswert ist die Geschichte gleichwohl. Und vielleicht trifft ja die Weisheit zu: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.
Luke Dimon heißt der Künstlername unseres Protagonisten, der mit 24 Jahren bereits Karriere gemacht hat. Als „Deutscher Meister der Zauberkunst“ und „Magier des Jahres“ zählt er zu den Größen der Branche. Längst kann der Münchener von der Kunst leben. Nicht nur als Magier, sondern auch als Moderator und Comedian absolviert er jährlich rund 300 Auftritte.
„Es hat direkt gepasst“
Eines seiner Engagements führt Lukas, wie er richtig heißt, im Herbst 2017 nach Riemke. Das Varieté et cetera feiert 25. Geburtstag. Luke Dimon wirkt in der Jubiläumsstaffel mit. Für einen Kartentrick hält er eines Abends wie vor jeder Show im Foyer Ausschau nach einer Kandidatin. Eine 24-jährige Studentin fällt ihm ins Auge: fröhlich, mit ansteckendem Lachen. „Heute“, erzählt er den Kollegen, „hab’ ich mir ein besonders nettes Mädchen ausgeguckt.“ Nur des Tricks wegen, natürlich. „Das ist ja jeden Abend das Gleiche. An mehr denkt man da nicht.“
Jubiläumsbaby Mick ist heute sechs Jahre alt
Auch während der Jubiläumsstaffel 2012, zum 20. Geburtstag des Theaters, hielt das Varieté et cetera eine außergewöhnliche Geschichte parat.
Damals führt die Berliner Künstlerin Chantall durch das Programm – hochschwanger. Mit dem Nachwuchs, dachte sie, wird es noch dauern. Doch das Baby kam sechs Wochen zu früh zur Welt: nicht wie geplant in Berlin, sondern im Elisabeth-Hospital, mit Varieté-Chefin Silvia Cabello als Helferin. „Et-cetera-Baby“ Mick mit Geburtsort Bochum ist heute sechs Jahre alt.
Die aktuelle Show „Besinnlich geht anders“ mit Luke Dimon als Moderator läuft noch bis 3. März 2019. Alle Infos und Tickets auf www.variete-et-cetera.de
Diesmal wird es mehr. Zielstrebig steuert Luke Tisch 21 an, wo die junge Frau sitzt, und bittet sie nach vorne. Was viele Besucher als Horror empfinden, bereitet ihr Spaß. Gemeinsam bringen sie den Trick über die Bühne. Nach der Show, beim obligatorischen Treff mit den Künstlern, deutet sich an, dass aus der Karten-Kandidatin eine Herzdame werden könnte. „Es hat“, schwärmt Luke, „direkt gepasst.“
Vorübergehend ist Bochum die zweite Heimat
Eine Woche später sind die beiden ein Paar. Dummerweise läuft die Jubiläumsstaffel tags darauf aus. Luke hat Anschlusstermine in ganz Deutschland. Doch Bochum wird in den nächsten Monaten zu seiner zweite Heimat. Wann immer er Zeit hat, besucht er seine neue Freundin. Die reist ihm in manche Gastspielstadt hinterher.
Welch glückliche Fügung, dass et-cetera-Chefin Silvia Cabello den Zauberer schon 2017 für die Winterstaffel 2018 verpflichtet hatte. Im November kehrt Luke Dimon zurück, moderiert die Show „Besinnlich geht anders“. Vier Monate Bochum! Endlich Zeit, die Beziehung ohne Reisen zu vertiefen.
Die Hoffnung ist noch lebendig
Der Zauberer und seine Kandidatin, glücklich vereint. Die WAZ, siehe oben, plant eine klassische Weihnachtsgeschichte. Vor wenigen Tagen der Anruf aus Riemke: Es ist aus. Die Gründe? Gehen die Öffentlichkeit nichts an. Silvia Cabello offenbart nur so viel: „In unserem Business ist es schwer, eine ,normale’ Beziehung zu führen. Deshalb gibt es so viele Partnerschaften zwischen Künstlern.“
Luke Dimons Augen strahlen nach wie vor, wenn im WAZ-Interview er von seiner, nun ja, Ex-Partnerin spricht. Die Hoffnung, dass die Beziehung doch noch gerettet werden kann, die Probleme in den Griff zu bekommen, ist bei ihm noch lebendig. Seine Zauberkraft reicht dafür nicht aus. Doch wann, wenn nicht zur Weihnachtszeit, ist das Wünschen erlaubt?