Bochum. . Nahe den Grummer Teichen gibt ein Steinkreis Rätsel auf. Dabei ist die Lösung einfach: Die Stelen stehen für die Mitgliedsstaaten der EU.

Märchenhaft wirkt es. Und verwunschen: Am Rand des großen Grünzugs steht ein Baum – und um ihn herum ein Kreis – oder eher: eine Spirale aus Steinsäulen.

Wenn man Glück hat, laufen auch noch ein paar Kanadagänse von den benachbarten Grummer Teichen zwischen den Steinsäulen hin und her und tauschen sich laut schnatternd aus. Vielleicht lästern sie ja über den Spaziergänger, der grübelnd vor den Steinen steht und sich nicht vorstellen kann, was es mit diesen merkwürdigen Gebilden auf sich haben soll.

Jeder Stein steht für einen Mitgliedsstaat

Wenn Heinz-Günter Spichartz vorbeikommt, hat das Federvieh allerdings nichts mehr zu schnattern. Denn der weiß genau, warum und seit wann die Steine hier stehen: seit 1984. „Es handelt sich um die Europa-Begegnungsstätte, die auf Initiative der Bezirksvertretung Mitte eingerichtet wurde, um den europäischen Gedanken zu unterstreichen“, erklärt er. „Jeder Stein steht für einen der Mitgliedsstaaten, die die EU damals hatte. Das waren zehn, zwei Jahre später, 1986, kamen dann noch Spanien und Portugal dazu. Deshalb sind es nun zwölf.“

Das weitere Wachsen der EU schlug sich aber nicht in der Steinspirale nieder – sie hätte dann heute, da die EU 28 Mitgliedsstaaten hat, auch ziemlich groß sein müssen.

Baum als verbindendes Element

Die Steine sind unterschiedlich groß. Der kleinste ist für den kleinsten Staat – Luxemburg“, sagt Heinz-Günter Spichartz. Weitere Steine stehen für Belgien, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Großbritannien und Nordirland. 1986 kamen Steine für Spanien und Portugal hinzu. Und auch der Baum in der Mitte hat eine Bedeutung: Er soll die Staaten miteinander verbinden, denn die Eiche wächst in jedem der zwölf Mitgliedsstaaten.

Der damalige Bezirksvorsteher Theo Stein wünschte sich bei der Einweihung einen starken Baum und ein starkes Europa.