Bochum. . Den Weihnachtsbaum selber schlagen? Die Bochumer haben es nicht weit: Auf dem Appelbaum-Hof können Kunden wählen: Nordmann – oder Edeltanne.

Wer in Bochum an Weihnachten stolz unter einer selbstgeschlagenen Tanne die wohlverdienten Geschenke öffnen will, hat es gar nicht weit. Der Hof von Hermann Appelbaum liegt idyllisch in Sevinghausen in Bochum-Wattenscheid. An diesem Adventswochenende erhält die Idylle zusätzliche Ausstrahlung: Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel. Der Geruch von Glühwein hängt in der Luft. Doch bevor man zum gemütlichen Teil übergeht, heißt es zunächst: Her mit der Säge und los geht es mit der Suche nach dem schönsten Baum. Wenn man im Wald mit den tausenden Tannen steht, gibt es nur noch Nadeln und Schnee, soweit das Auge reicht.

WAZ-Leser zahlen weniger

Die Möglichkeit, den Baum selbst zu schlagen, gibt es in Bochum nur hier. Die Leser der WAZ erhalten an diesem Tag 15 Prozent auf jeden Weihnachtsbaum. Der Andrang ist groß. Familie Görz, die bereits das fünfte Jahr in Folge ihren Baum selber schlägt, hat ihr passendes Exemplar schon gefunden: „Wir haben es die Jahre zuvor bei diversen Supermarktketten probiert. Die Qualität stimmte einfach nicht. Die Bäume, die wir bis jetzt hier gekauft haben, konnten bis Anfang Februar im Wohnzimmer stehen, ohne auszutrocknen.“

Hermann Appelbaum weiß, woran das liegt: „Die Tannen, die man fertig kaufen kann, kommen von weit her und wurden häufig schon zwei Monate vor Weihnachten geschlagen. Unsere Bäume sind hingegen frisch.“

Familie Klose mit Henrik, vorne, sind auf der Suche nach dem richtigen Weihnachtsbaum.
Familie Klose mit Henrik, vorne, sind auf der Suche nach dem richtigen Weihnachtsbaum. © Dietmar Wäsche

Auch auf Hof Appelbaum kann man sich einen bereits geschlagenen Baum, eingenetzt und abgemessen, mitnehmen. Dieser sei dann jedoch frisch und stamme direkt vom Hof. Seit sechs Wochen laufe der Verkauf bereits, „aber die meisten Leute kommen am zweiten und dritten Adventswochenende“, so Appelbaum. Wählen darf der Kunde zwischen Nordmann – und Edeltannen. Was diese beiden Sorten unterscheidet? Die Kunden sind bereits bestens informiert: „Die Edeltannen duften besser als die Nordmänner“, sagt Lutz Hohaus, der mit seiner Familie das dritte Mal in Folge den Hof Appelbaum wegen seiner Bäume aufsucht. „Nordmanntannen piksen dafür nicht“, ergänzt Ute Hohaus. Dieses Jahr entscheiden sie sich für die Edeltanne. Dafür sollten sie den Kofferraum ihres Autos auf jeden Fall mit einer Folie auslegen. „Edeltannen harzen. Die meisten Kunden möchten Nordmanntannen, aber die Nachfrage nach Edeltannen ist in den letzten Jahren wieder etwas gestiegen“, erklärt Hermann Appelbaum.

Nadine Menzel und Patrick Schaub und ihr selbst gesägter Weihnachtsbaum.
Nadine Menzel und Patrick Schaub und ihr selbst gesägter Weihnachtsbaum. © Dietmar Wäsche

Auch Ulli Krinitzki ist zusammen mit seinen Töchtern Sveja und Emma auf der Suche nach dem richtigen Baum: „Wir möchten eine schöne, dichte Nordmanntanne.“

Die meisten Tannen auf dem Hof Appelbaum sind Nordmänner. Nordmanntannen brauchen im Schnitt zwölf Jahre, bis sie eine Höhe von zwei Metern erreichen. Edeltannen wachsen etwas schneller. Hermann Appelbaum verkauft die Tannen täglich ab 10 Uhr – noch bis zum 23. Dezember, auch zum selber schlagen. Die, die besonders spät dran sind, bekämen auch noch am 24. Dezember einen Baum auf seinem Hof. Appelbaum. „Aber dann nicht mehr zum selbst schlagen.“