Bochum. . Marianne Koch findet Anstöße für ihre Texte in der Begegnung mit Menschen, Gefühlen, Landschaften. Sie will noch viele Pläne verwirklichen.

Aus der Begegnung mit Menschen, Landschaften und Gefühlen wird Literatur: so der künstlerische Ansatz der Autorin Marianne Koch. Sie ist als Schreibende keine Newcomerin mehr. „Aber es gibt noch viele Pläne zu verwirklichen“, sagt die 62-Jährige.

Koch lebt in Witten und ist an einer Bochumer Schule als Sonderpädagogin tätig. Ein Leben ohne Literatur ist für sie kaum denkbar. „Das Schreiben ist meine große Leidenschaft, schon seit Jugendtagen“, sagt Marianne Koch. Dass ihr Name oft mit dem der bekannten Schauspielerin Marianne Koch in einem Atemzug genannt wird, daran hat sie sich gewöhnt. „Zumal bei Älteren ist die Namensdoppelung ein Thema. Das ist nun mal so. Über ein Pseudonym denke ich aber nicht nach.“

Riss in der Realität

Ihre Veröffentlichungen bringt Marianne Koch im Selbstverlag bzw. bei Books on Demand heraus, in regelmäßigen Abständen. „Muss alles sein. Gesammelte Gedichte“ erschien 2012, ein Jahr später „Orpheus in der Arbeitswelt“. War ersterer Band eine poetische Bestandsaufnahme über Lebensthemen wie Liebe und Tod, das Scheitern, die Lebenskrisen und die Hoffnung, so sind in den Erzählungen und Berichten des „Orpheus’“ nicht nur Marianne Kochs vielfältige Erfahrungen des eigenen Berufsumfeldes eingeflossen. Sondern auch Begegnungen und Beobachtungen ihres Lebens, von der großen Liebe bis zur verletzten Kinderseele. Und dann ist da ja noch der liebende „Orpheus“, der für einen Riss in der Realität des stupiden Büroalltags sorgt.

Texte sind in doppeltem Sinne anregend

Ein Gedicht  von Marianne Koch

Marianne Kochs liebstes Gedicht, das sie zu ihrem Markenzeichen gemacht habe, lautet: So
Häuser
fließende Häuser bauen
in den Häusern Rinnsteine bauen
Marmorbecken
klares Wasser trinken
Wein auf dem Tisch
fortgehen

Infos im Internet unter www.marianne-koch.com

Koch verbindet in ihren Texten seelenvolle Weltbeobachtung mit Erfahrungen, Erlebnissen und Reisebildern. Was sie schreibt, ist damit in doppeltem Sinne anregend. „Alles, was ich bin, stecke ich in meine Texte“, sagt sie. Exemplarisch belegt dies das Bändchen „Hin und Weg“, das 2010 erschien und das als poetisches Reisetagebuch verstanden werden kann. Fein gesponnene Impressionen aus Frankreich und Italien verschmelzen zu schimmernden Mosaiken der Erinnerung – vielleicht Marianne Kochs persönlichstes Buch.

Ihre Texte stellt sie am liebsten vor Publikum vor. Zuletzt war Koch Lesegast in der Brenscheder „Leseinsel“, am 11. Januar 2019 in Herdecke, wieder begleitet von dem Musiker Manfred Kehr. Für die Autorin ist der ständige Austausch mit den Adressaten ihrer Texte wichtig: „Wer gern schreibt, möchte auch gelesen und gehört werden“, sagt Marianne Koch.