Laer. Erste Werkstatt „Freiraumplanung“ sorgte für einen intensiven Austausch zwischen Bewohnern und Planern in Laer. Mehr Zuspruch wäre schön gewesen.
Bürgerbeteiligung sieht zwar anders aus, wenn nur elf Bürger auf zehn Mitarbeiter unterschiedlicher Ämter und Planungsbüros treffen, die sich mit dem Stadtteilumbau von Laer/Mark 51/7 beschäftigen. Dem intensiven Austausch bei der ersten Bürgerwerkstatt „Freiraumplanung“ (= öffentliche Außenflächen) schadete das nicht. Zweieinhalb Stunden, oft im direkten Gespräch mit dem jeweiligen Planer, ging es ordentlich zur Sache, egal ob zu Grünflächen, Plätzen oder Wegeverbindungen.
Nur eine Arbeitsgruppe
Das Fazit der Bürger war entsprechend. „Die Veranstaltung war informativ, weil wir Antworten auf unsere Fragen bekamen und offene Ohren für unsere Anregungen fanden“, erklärte Jutta Jacobi. „Die Planer waren gut vorbereitet, so dass wir über alles reden konnten“, betonte Dr. Beate Grimberg.
Jürgen Furmaniak war ebenfalls zufrieden, wie seine Themen – meist rund um den Radverkehr – aufgenommen wurden. Er monierte jedoch: „Diese Bürgerbeteiligung finde ich gut. Aber es ist ärgerlich, wenn kaum Leute kommen.“ Die Planer sahen das ebenso. „Bei der Versammlung vor drei Wochen zeigten Viele Interesse an unserer Werkstatt. Wir gingen von mehr Besuchern aus“, so Landschaftsplaner Rüdiger Brosk vom gleichnamigen Planungsbüro.
Brosk führte mit Joachim Sterl vom Planungsbüro Post-Welters durch die Werkstatt. Eine kurze thematische Einführung ging voraus. Neben Freiräumen ging es um die Anbindung des zukünftigen Wissenschafts- und Gewerbeparks an den Stadtteil. Anstatt drei Arbeitsgruppen gab es nur eine.
Weitere Anregungen sind gefragt
Auf die erste Bürgerwerkstatt folgt bald die zweite. Verkehrsplaner Gernot Sternberg vom Büro „Planungssocietät“ lädt Ende Februar/Anfang März 2019 zur Werkstatt rund um den Verkehr ein – dann geht’s um Auto- und öffentlichen Nahverkehr, aber auch um Fahrrad- und Fußwege.
Weitere Anregungen zur Umgestaltung der öffentlichen Flächen sind willkommen. Das Stadtteilumbaubüro im Ev. Gemeindezentrum (Grimmestraße 4) nimmt Ideen entgegen. Öffnungszeiten: Di. 13-18 Uhr; Mi. + Do. 9-14 Uhr; Fr. 11-16 Uhr. Info: 0234/90440-61.
Die Besucher kamen zu Wort. „Mehr Fußwege, möglichst als Rundwege, fände ich gut in Richtung Schattbachtal und Ümminger See“, erklärte Astrid Werner. Weniger Matschwege, mehr Beleuchtung, besser ausgebaute Spiel- und Bolzplätze forderte Julia Suhlmann für den grünen Innenbereich hinter der Schule. Furmaniak: „Ein direkter Radweg von Altenbochum nach Laer, auch durch den Laer-Park (Wittener Straße neben der Schnellstraße gegenüber Möbel-Hardeck) wäre gut. Der Schulhof der Grundschule sollte entsiegelt werden“, so der Lehrer. Weitere Themen: Mehr Angebote zum Treffen auf dem Lahariplatz, weniger Dreck durch die Müllcontainer auf dem Platz Suntumer Straße, Radweg auf der Havkenscheider Straße. Die Planer fragten nach, schrieben fleißig mit oder kritzelten die Ideen gleich in den vorliegenden Stadteilplan hinein.
So wurde es ein anregender Nachmittag, der deutlich machte: Neben zahlreichen Neubauten, egal ob Ostpark oder Havkenscheider Straße, soll sich vor allem die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum deutlich verbessern.