Bochum. . Auf Bochums bedeutender Off-Bühne sind in dieser Spielzeit vornehmlich Gastspiele zu sehen. Mit „Lindbergh“ kehrt ein famoses Kinderstück zurück.
Seit Oktober steht das Prinz-Regent-Theater unter neuer Leitung – und das erste Fazit nach den letzten turbulenten Wochen klingt frohgemut: „Es läuft gut“, sagt Anne Rockenfeller, die dem Haus in dieser Spielzeit geschäftsführend vorsteht. „Auch die Stimmung unter den Mitarbeitern ist prima.“
Acht bis zehn Gastspiele bevölkern die Bühne in dieser Interims-Spielzeit pro Monat: von Tanz, Schauspiel bis Figurentheater ist alles vertreten. Für ein kleine Haus wie das PRT ist das eine mächtige Herausforderung. „Gerade für unsere Techniker ist das nicht immer einfach, weil jede Produktion neue Hürden mit sich bringt“, sagt Anne Rockenfeller. „Aber bislang war das Team jeder Situation gewachsen.“
Zuschauerzahlen sind stabil
Auch auf die Zuschauer scheint sich das PRT unter neuer Leitung verlassen zu können. Zum Start der Spielzeit war das Interesse enorm. „Erst als Johan Simons am Schauspielhaus loslegte, bemerkten wir einen ziemlichen Rückgang der Besucherzahlen, aber das ist wohl normal“, meint Anne Rockenfeller. Mittlerweile habe sich die Auslastung wieder stabilisiert. „Gerade die Tanzabende laufen besser als wir dachten.“
Dabei ist es ein durchaus herausforderndes Programm, das am PRT derzeit gefahren wird. Theatergruppen aus ganz NRW sind zu Gast. In Kooperation mit der Fidena gab es unlängst sogar ein Gastspiel aus Teheran. „Für uns ist diese Spielzeit enorm wichtig, um ausloten zu können, was das Publikum interessiert und was nicht“, meint Anne Rockenfeller. „Daraus werden wir in den nächsten Jahren noch viel schöpfen können.“
Famoses Kinderstück kehrt zurück
Mit „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ feierte Martina van Boxen im Schauspielhaus große Erfolge und erhielt dafür den Theaterpreis „Faust“.
Am 25. November sowie am 22. und 23. Dezember wird das Stück jeweils um 16 Uhr für Kinder ab fünf Jahren im PRT gezeigt. Info: 0234 / 77 11 17.
Prinz-Regent-Theater gleicht einer Wundertüte
So gleicht das Prinz-Regent-Theater derzeit einer großen Wundertüte, die jeden Abend neue, überraschende Stücke bereit hält – mit neuen Spielern und altbekannten Gesichtern. So wird der Schauspieler Alexander Ritter am Dienstag, 20. November, zurückkehren, um „Die Leiden des jungen Werther“ nach dem Roman von Goethe zu spielen. Gespannt sein darf man auf den Musiker Christoph Iacono, der als „Artist in Residence“ am PRT aktiv ist. Am 22. und 28. November zeigt er gemeinsam mit dem Lautpoeten Mitch Heinrich seinen skurrilen „Unliederabend“. Zwei Stimmen, ein Klavier!
Poetisch wird es am 11. Dezember um 20 Uhr mit einem Theaterabend im Daumenkino-Format unter dem Titel „Bilder lernen laufen, indem man sie herum trägt“.
Derweil probt Hans Dreher, der das Prinz-Regent-Theater ab dem kommenden Jahr künstlerisch leiten wird, an der ersten Eigenproduktion an seiner künftigen Wirkungsstätte: „Die Frau, die gegen Türen rannte“ ist mit Manuel Loos und Kinga Prytula ab 1. Dezember zu sehen. „Schon als Student verehrte ich die Werke von Roddy Doyle“, sagt Dreher. Der irische Schriftsteller wurde bekannt durch die Verfilmung seines so lustigen wie nachdenklichen Romans „The Commitments“.