Wiemelhausen. . Der Supermarkt an der Brenscheder Straße in Bochum will Dauerparker verdrängen. Parksünder müssen mit einer Geldstrafe von 24,90 Euro rechnen.
„Parken nur mit Parkscheibe“ heißt es auf einem großen Schild, das jetzt auf dem Parkplatz des Edeka-Markts im Kirchviertel steht. Nur noch eine Stunde lang ist das Abstellen eines Fahrzeuges auf dem Parkplatz an der Brenscheder Straße 59 gestattet. Wer diese Stunde überschreitet oder keine Parkscheibe nutzt, muss mit einer Strafe in Höhe von 24,90 Euro rechnen.
„Es gab immer wieder Beschwerden von Kunden, die keinen Parkplatz gefunden haben. Viele parken bei uns, aber gehen zum Markt, zum Arzt oder zu Rewe“, erläutert Marktleiter Stephan Kathol den Schritt. Die gestattete Parkdauer von einer Stunde hält er für ausreichend, das sei die standardmäßige Einkaufszeit. „Wir wollen, dass das ein Kundenparkplatz bleibt, nicht der Parkplatz für andere Geschäfte“, sagt er.
Die neue Parkregelung
Die Firma „Fair Parken“ kümmert sich darum, dass die Parkzeitregelungen auf dem Supermarkt-Parkplatz eingehalten werden. Wer sich nicht an die hält, muss 24,90 Strafe zahlen.
Wer sein Fahrzeug auf dem Edeka-Parkplatz abstellt, erklärt sich mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen einverstanden.
Probleme mit den Dauerparkern
Neu ist das Problem nicht. „Wir haben grundsätzlich Probleme mit Dauerparkern. In Städten gibt es oft Parknot“, erläutert Edeka-Sprecherin Svenja Terveer. Wer etwas länger zum Einkaufen bei Edeka braucht, muss die Strafe aber nicht zahlen, versichert die Sprecherin.
Auch auf Facebook gibt es Reaktionen, nachdem ein Mann ein Foto des Schildes in die Wiemelhauser-Gruppe gepostet hat. Große Kritik bleibt aus. „Ich kann Edeka verstehen. Der Parkplatz ist voll, und im Edeka sind drei Leute“, schreibt eine Nutzerin.
Einkaufswagen anderer Märkte abgestellt
Beim nahegelegenen Rewe-Markt hat man sich mit dieser Problematik ebenfalls schon auseinandergesetzt. „Wir hatten früher auch einen Kontrollservice. Das ist parkplatzmäßig einfach nicht so prickelnd hier“, weiß der stellvertretende Rewe-Marktleiter Dennis Thönnes.
Noch immer gebe es eine Parkbegrenzung auf dem Rewe-Parkplatz. Die Einhaltung werde aber derzeit nicht kontrolliert. „Wir haben die Parkplätze hinter dem Haus, das können wir nicht so gut beobachten“, sagt er. Es sei aber auch schon öfter vorgekommen, dass Einkaufswagen anderer Märkte auf dem Rewe-Parkplatz standen.
„Ich kann die Leute vom Edeka schon verstehen. Das ist mittlerweile bei Supermärkten üblich, dass man eine Parkscheibe hinlegen muss. Die Lage kann nur entschärft werden, wenn man woanders neue Parkplätze schafft“, sagt Bezirksvertreter Jörg Klotz (SPD). Viele Möglichkeiten für neue Parkplätze im Kirchviertel sehe er aber nicht.
Bezirksvertretung vereinbarte „Brötchentarif“
„Parken ist ein leidiges Thema im Kirchviertel“, betont Bezirksvertreter Gerd Sauer (CDU). Schon im Juni hatte man in der Bezirksvertretung einen „Brötchentarif“ vereinbart, also ein kostenloses Kurzzeitparken. „Woanders gibt es das auch, dass man bei kurzer Parkdauer nichts zahlen muss.“ Umgesetzt hat die Verwaltung dieses Konzept aber nicht. „Das ist unsinnig. Im Süden gibt es eine Ungleichbehandlung, was die Parkplätze angeht“, erläutert er. Wer im Kirchviertel parken will, müsse direkt zahlen. „In Stiepel gibt es allerdings keine Parkraumbewirtschaftung, da reicht eine Parkscheibe“, so Sauer.
Er ist überzeugt davon, dass viele Autofahrer auch weiterhin auf Parkplätzen der Supermärkte parken werden.