Bochum. . Frauen-Power prägt auch in der neuen Session den Karneval in Bochum. In Dahlhausen startete das weibliche Dreigestirn in seine zweite Amtszeit.

Die Mädels haben Lust auf mehr: Die Bochumer Narren werden auch in dieser Session von einem weiblichen Dreigestirn regiert. Zum Sessionsauftakt am Elften im Elften startete das Tollitäten-Trio in Dahlhausen in seine zweite Amtszeit.

Der Karneval hat in unserer Stadt keinen leichten Stand. Von „jecker Diaspora“ sprechen manche Spötter. Dabei zeigen nicht zuletzt der Rosenmontagszug in Linden mit 30.000 Besuchern und die rege Nachwuchsarbeit in den Vereinen, dass es über Wattenscheid hinaus Potenzial für das Brauchtum gibt.

Zugabe stand frühzeitig fest

Daran wollen drei überzeugte Karnevalistinnen anknüpfen. Nach einer Session ohne Prinzen-Rolle hatten sie sich 2017 bereiterklärt, ein weibliches Dreigestirn zu bilden: Birgit Müller als Prinzessin, Christiane Bausen als Jungfrau und Petra Lohof als Bäuerin. Der flotte Dreier kam prima an. Mit Charme, Schwung und natürlicher Fröhlichkeit überzeugten die Regentinnen, die auch privat eine enge Freundschaft verbindet, bei ihren Auftritten weit über Bochum hinaus.

Frühzeitig war klar: Es wird eine Zugabe geben. „Weil es uns allen Riesenspaß macht“, sagt Petra Lohof. Weil sich niemand sonst vordrängelt. Und weil es einfach zu schade gewesen wäre, die prächtigen und nicht eben billigen Ornate nach einer Session im Kleiderschrank verschwinden zu lassen.

Sarah Iseke begleitet das Dreigestirn als Tanzmariechen. Ihr Können stellte sie am Sonntag beim Karnevalsauftakt in Dahlhausen unter Beweis.
Sarah Iseke begleitet das Dreigestirn als Tanzmariechen. Ihr Können stellte sie am Sonntag beim Karnevalsauftakt in Dahlhausen unter Beweis. © Ingo Otto

„Ihr seid die Stars aller Karnevalisten“

Im gut gefüllten Festsaal der Ruhrlandbühne kam es am Sonntagvormittag zur „Prolongation“ (was der Duden als „Verlängerung der ursprünglichen Geltungsdauer eines Vertrags“ übersetzt). Mit Pauken und Trompeten sowie einem dreistündigen Programm mit Tanz und Musik wurde Runde 2 für den blendend gelaunten Dreier eingeläutet. „Ihr seid die Stars aller Karnevalisten, dagegen sind die in Köln reine Statisten“, machte sich Adjutant Detlef „Olly“ Oleszak seinen eigenen Reim auf Prinzessin, Jung- und Bauersfrau. Die stimmten sogleich die ersten Karnevalsschlager an und schworen ewige Treue: „Eine für alle – alle für Bochum!“

XXL-Session dauert bis Anfang März

Mit seinem Hofstaat – neben Olly und Monika Oleszak auch Jean-Pascal Lohof, Ewald Müller, Jochen Sieberin, Veronique Fischer mit Maskottchen Justus und Tanzmariechen Sarah Iseke – erwartet das Dreigestirn ein strammes Programm. War die rekordverdächtig kurze Session 2017/18 ein jecker Quicky, gewährt der späte Rosenmontag am 4. März 2019 Narrenfreiheit für etliche Veranstaltungen. Klassiker sind der Seniorenkarneval im Ruhrcongress am 18. Februar, der Straßenkarneval auf dem Husemannplatz am 2. März sowie der Rathaussturm und der Lindener Umzug am Rosenmontag. „Darüber hinaus wird das Dreigestirn zahlreiche Termine im gesamten Ruhrgebiet wahrnehmen“, kündigt Festausschuss-Vorsitzender Bernd Lohof an, der sich als Moderator in Dahlhausen über einen gelungenen Sessionsauftakt freute. Motto: „Karneval in Bochum, bei Sonne und Regen, bei Tag und bei Nacht!“

Stadtgarde avanciert zum Aushängeschild

Neben dem Dreigestirn wurde bei der Ruhrlandbühne eine Formation gefeiert, die sich gleichfalls anschickt, zum Aushängeschild des Bochumer Karnevals zu werden. Die Stadtgarde mit Tänzerinnen und Tänzern aus verschiedenen Karnevalsvereinen wird nicht nur immer größer, sondern auch immer besser. Mit ausgefeilten Choreographien, Spielfreude und Präzision dokumentieren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass der immer wieder totgesagte Karneval in unserer Stadt quicklebendig ist.

Das Bochumer Dreigestirn verkauft bei seinen Auftritten auch in dieser Session Anstecknadeln. Sie kosten vier Euro („Wir nehmen aber auch gerne mehr“). Der Erlös kommt dem Kinderhospizdienst zugute.

>> ANSTECKNADELN FÜR GUTEN ZWECK

Das Bochumer Dreigestirn verkauft bei seinen Auftritten auch in dieser Session Anstecknadeln. Sie kosten vier Euro („Wir nehmen aber auch gerne mehr“). Der Erlös kommt dem Kinderhospizdienst zugute.

In der vergangenen Session kamen durch den Verkauf der Pins 4080 Euro zusammen. Das Geld wurde an die Elterninitiative Menschen(s)kinder gespendet.

www.karneval-bochum.de