Bochum.. Rund 5000 Menschen in Bochum sind auf eine Betreuung angewiesen. Die Suche nach ehrenamtlichen Betreuern wird von Jahr zu Jahr schwieriger.
Es wird in Bochum immer schwieriger ehrenamtliche Betreuer zu finden, die sich um alte, behinderte oder kranke Menschen kümmern, die nicht oder nicht mehr in der Lage sind, ihr Leben selbstständig zu meistern. In unserer Stadt leben rund 5000 Menschen, für die eine „rechtliche Betreuung“ nötig ist. Viele Menschen kennen das noch unter der alten Bezeichnung Vormundschaft oder Pflegschaft.
Wer jemanden betreut, kann dies auf ganz vielfältige Weise tun. „Manchmal reicht schon eine Stunde pro Woche, die der Betreuer oder die Betreuerin mit dem Betroffenen verbringt“, sagt Monika Pistner vom Sozialdienst katholischer Frauen in Bochum.
Wer sich interessiert, sollte wissen, dass es um unterschiedlich viel Aufwand geht. Es können Behördengänge sein, das Regeln von Vermögensdingen oder Gesundheitsangelegenheiten. Für einen Menschen, der in einem Heim lebt, mag schlicht eine gemeinsam verbrachte Zeit ausreichen.
Sechs Betreuungsvereine tätig
In Bochum gibt es sechs Betreuungsvereine, die sich um die rechtliche Betreuung kümmern. Doch ohne das Engagement vieler Ehrenamtlicher könnten sie diese Aufgabe nicht meistern. Rund 1000 Männer und Frauen sind es allein in dieser Stadt, die ehrenamtlich helfen.
Die Betreuungsvereine bieten dabei vielfältige Unterstützung und Hilfen an, um den Ehrenamtler zu unterstützen. Wer helfen möchte, muss wissen, dass es sich um eine verantwortungsvolle Aufgabe handelt. Der Betreuer wird vom Gericht bestellt. Wichtig: Wer sich dafür entscheidet, einen Menschen zu betreuen, muss bereit sein, diese Aufgabe über längere Zeit zu übernehmen. Dabei geht es nicht etwa darum, dass eine Betreuerin selbst pflegen muss. „Nein, es geht darum, dies zu organisieren oder den Betroffenen dabei zu unterstützen“, sagt Pistner.
Angehörige übernehmen viele Aufgaben
Außerhalb der Betreuungsvereine sind es natürlich Angehörige, die diese Aufgaben übernehmen und die sogenannten Berufsbetreuer, etwa Anwälte oder Sozialarbeiter, die freiberuflich tätig sind. Rund die Hälfte der Betreuer sind Ehrenamtliche.
Schon seit geraumer Zeit fällt es den Betreuungsvereinen schwerer Menschen zu finden, die ehrenamtlich helfen. Die Gründe, so sagt Monika Pistner, die seit rund 30 Jahren in diesem Bereich tätig ist, seien vielfältig. Gewachsene Gemeindestrukturen brechen weg, vielfach sind Mann und Frau berufstätig, so dass es an Zeit fehlt. Zudem steigt die Lebenserwartung und damit auch die Wahrscheinlichkeit im hohen Altern allein und auf Kontakte angewiesen zu sein.
Wer sich weitergehend über das Thema informieren möchte oder sich gar eine solche Aufgabe vorstellen kann, hat am Montag Gelegenheit, sich bei Fachleuten zu informieren.
Experten stehen Rede und Antwort
Rede und Antwort für alle Fragen rund um das Thema Betreuung stehen Montag, 12. November, von 11 bis 15 Uhr, Experten aus fünf Bochumer Betreuungsvereinen.
Von 11 bis 13 Uhr unter:
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0234/ 955 01 23, Monika Pistner, Sozialdienst katholischer Frauen
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0234/ 91 22 20 01, Ursula Karadeniz, Psychosoziale Hilfe BO
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0234/ 325 89 11, Armin Reddi, evangelischer Betreuungsverein
Von 13 bis 15 Uhr:
– 02327/ 94 54 17, Martin Weber, Sozialdienst katholischer Frauen und Männer WAT
– 0234/ 307 05 36, Markus Krischak, Caritas Bochum und Wattenscheid
Dabei können sich Menschen, die sich eine ehrenamtliche Mitarbeit als Betreuer oder Betreuerin vorstellen können, über diese Aufgabe informieren.
Wer sich näher für das Thema interessiert und für die Aufgabe geeignet ist, kann direkt am Telefon für einen Termin verabreden. Dabei werden dann weitere Fragen geklärt. Insbesondere auch zum umfangreichen Informations- und Weiterbildungsangebot der Betreuungsvereine.