Bochum. Einen Rücksturz in die 80er Jahre ermöglicht die Fotoausstellung „Punk im Ruhrgebiet“ in der Ping Pong Gallery. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort.
Die Ping Pong Gallery Bochum zeigt bis zum 17. November die Ausstellung „Superreal Punk“ mit authentischen Fotos aus der Punk-Szene der 80er Jahre von Olaf Ballnus.
Der Foto- und Videokünstler lebt inzwischen in Hamburg, war aber Anfang der 80er im Ruhrpott aktiv. Der Bochumer blickte damals nicht von Außen auf die anschwellende Punk- und Hausbesetzer-Szene, sondern war Teil der lauten und provokanten Bewegung, deren Merkmal das „Dagegen!“ war – das spießig-bürgerliche Gesellschaftskorsett war eng und bedurfte der Auflösung. Haltung, Aussehen, Klamotten: Punk als Jugendbewegung brachte eigene Codes ebenso hervor wie eine eigene Musik.
Anarchismus im Alltag
Im letzten Jahr stellte Olaf Ballnus seine Dokumentation „Punk im Alter“ vor, sie porträtiert die Band- und Lebensgeschichte der kultigen Wattenscheider Punk-Formation „Die Kassierer“. Die Ping Pong Gallery zeigt den Film am Freitag (2.11.) im Begleitprogramm zur Ausstellung. Filmemacher Ballnus und „Kassierer“-Schlagzeuger Volker „Kampfgarten“ Wendland sind anwesend und stehen für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.
Die Doku präsentiert den konsequent gelebten Alltagsanarchismus der „Kassierer“ als Geheimnis ihres Erfolges.
Herner Straße 8, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei.