Bochum. . Vier neue Hotels mit über 700 Betten entstehen in den nächsten Jahren in Bochum. „Die Stadt hat Nachholbedarf“, sagt die Wirtschaftsförderung.
Es ist einer von vier Neubauten, die in den nächsten Jahren die Zahl der Hotelbetten in Bochum deutlich in die Höhe treiben werden: Am Donnerstag wurde am „Ghotel“ Richtfest gefeiert. Der Bau liegt im Zeitplan, so dass das Drei-Sterne-Hotel neben dem Colosseum Mitte 2019 mit 162 Zimmern eröffnen soll.
„Das ist gut für Bochum“, sagt Mario Schiefelbein, Geschäftsführer von BO-Marketing. „Jahrelang ist in Bochum in dieser Hinsicht nicht viel passiert, jetzt kommen mehrere Hotels auf einmal.“
Drei-Sterne-Hotel in der Innenstadt
Neben der prominenten Lage an der Alleestraße entstehen noch an drei weiteren Standorten Neubauten: Gegenüber von Mark 51/7 lässt das Gisela-Vogel-Institut auf der Alten Wittener Straße neben einem Schulungszentrum ein Drei-Sterne-Hotel mit 100 Betten entstehen.
Im Viktoria-Karree auf dem Gelände des ehemaligen Justizzentrums will die Gruppe Tristar ebenfalls ein Drei-Sterne-Hotel eröffnen. Von 174 Zimmern auf zwei Etagen ist die Rede.
Und zuletzt wurde im September bekannt, dass die Landmarken AG einen zweistelligen Millionenbetrag in einen Hotel- und Bürokomplex im Bermudadreieck investiert. Auf einer Grundstücksfläche von 5000 Quadratmetern soll dort ein Economy-Design-Hotel mit 170 Zimmern entstehen.
Zahl der Übernachtungen hat sich vervierfacht
„Bochum hat einen Nachholbedarf“, sagt Rouven Beeck, Bereichsleiter für Unternehmen und Flächen bei der Bochumer Wirtschaftsförderung.
Rund 20 Jahre ist es her, dass zuletzt ein neues Hotel gebaut wurde. Während in den Nachbarstädten Dortmund und Essen in den vergangenen Jahren zahlreiche eröffnet haben, hat sich in Bochum nichts getan. „Wir sind ein wachsender Wirtschafts- und Tourismusstandort“, sagt Beeck, „da brauchen wir auch attraktive Hotels“.
Wie wichtig der Faktor Tourismus ist, sieht man an der Statistik der Übernachtungen. So sind zur Eröffnung von Starlight-Express 1988 die Zahlen in die Höhe geschnellt – ebenso, als das Musical in Jubiläumsjahren neue Shows aufgelegt hat. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Zahl der Übernachtungen vervierfacht.
Gespräche für weitere Standorte
Und es sollen noch mehr werden: Neben den vier geplanten Hotel-Eröffnungen mit geschätzt mehr als 700 neuen Betten könnten andere Flächen bebaut werden. „Wir sind im Gespräch für wenige weitere Standorte“, sagt Rouven Beeck.
Welche das sind, will er noch nicht verraten, aber in der Hotel-Broschüre der Wirtschaftsentwicklung werden beispielsweise noch die Fläche am neuen Justizzentrum, auf der Wittener Straße und an der Lennershofstraße beworben.
Deutsches Anwaltsinstitut baut Seminargebäude
Neben dem fünfgeschossigen Hotel entsteht an der Alleestraße ein dreigeschossiges Verwaltungs- und Seminargebäude des Deutschen Anwaltsinstituts mit 2733 Quadratmetern Fläche.
Im April soll der Bau beginnen und 18 Monate andauern.
Hinter dem Ghotel liegen künftig zudem 64 Außenstellplätze für Hotelgäste.
Ernest Meertens, Geschäftsführer des Ghotel-Investors Dudoq Real Estate, will derweil unter anderem von den Veranstaltungen in der Jahrhunderthalle profitieren. „Bochum hat sich unheimlich entwickelt“, sagt der Niederländer, „das Ghotel ist das richtige Produkt an der richtigen Stelle“.