Bochum. Drei Niederländer haben im ehemaligen Bochumer Landgericht gefilmt. Sie sind “Urbexer“ auf der Suche nach verlassenen Orten. Legal ist das nicht.
"Ziemlich beängstigend" war die Atmosphäre im ehemaligen Bochumer Landgericht, "weil es ein sehr großes Gebäude ist", schreibt CJ Loman. Seinen richtigen Namen verrät er nicht, aber ihre Gesichter zeigen er und seine beiden Freunde, die zusammen das Trio "Urbex Kaoclan" ausmachen.
Sie sind so genannte "Urban Explorer", immer auf der Suche nach "Lost Places" - verlassenen Orten.
In Deutschland gibt es viele verlassene Orte
Gerade haben die drei Männer den leerstehenden Justizkomplex am Westring besucht. "Der Einstieg war nicht wirklich schwierig", sagt CJ Loman. "Das Tor war offen, so dass wir durch eine offene Tür reingehen konnten." Drinnen angekommen, sind die Niederländer fasziniert von Stille und Weite. Sie machen sich auf den Weg aufs Dach, 15 Stockwerke geht es über die Treppe hinauf. Ihren Einbruch filmen die Drei und zeigen ihn auf ihrem Youtube-Kanal.
"Wir sind fast immer in Deutschland urbexen, weil es viele verlassene Orte gibt." Aber ein verlassenes Gerichtsgebäude - das sei etwas ganz Besonderes. "Es war wirklich ein wunderschöner Ort, wirklich einzigartig."
Urban Exploring ist illegal
Erlaubt ist das nicht, sagt Oberstaatsanwalt Paul Jansen: "Das unerlaubte Eindringen in Gebäude ist Hausfriedensbruch, auch wenn die Gebäude verlassen sind." Allerdings ist das ein Antragsdelikt, der Besitzer müsste Anzeige erstatten - in diesem Fall die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft (HBB) aus Hamburg.
Urban Explorer im Landgericht Bochum
Der Ehrenkodex der Urbexer sagt übrigens, dass man nichts mitnehmen und nichts kaputtmachen darf. Daran halten sich "Urbex Kaoclan".